Liebe Besucherinnen und Besucher,
das wohl arbeitsreichste, aber auch spannendste Jahr meiner bisherigen fünfzehn hauptberuflichen Lyrikjahre neigt sich dem Ende zu; und Januar 2008 mit unserem Geburtstagsfest „15 Jahre DAS GEDICHT“ am 22.1. im Literaturhaus München verspricht nicht weniger aufregend zu werden.
Wenn ich das Jahr 2007 im Sauseschritt Revue passieren lasse, denke ich an fruchtbare Begegnungen mit vielen hundert Schülerinnen und Schülern im ganzen deutschen Sprachraum, erinnere ich mich an das Erscheinen der CD „Herzenspoesie“ (zusammen mit meinem musikalischen Partner Martin Finsterlin und den Schauspielern Anna Thalbach und Alexander Khuon bei Eichborn im Februar 2007), die sehr gut besuchte Uraufführung im Focus- Hörbuchforum auf der Leipziger Buchmesse.
Mein Lyrik-Kanon „Die Arche der Poesie. Lieblingsgedichte deutscher Dichter“ bei dtv (Mai 2007) hat mich auf mancher Tour begleitet, ebenso das Bändchen „Kinder, Kinder. Gedichte zur Kindheit“, das ich für Reclams Universalbibliothek im Juni 2007 zusammenstellte.
Ein bewegendes Ereignis war für mich auch das Erscheinen der Jubiläumsausgabe Nr. 15 meines Herzblattes DAS GEDICHT im Oktober 2007 („Ich bin dein Nest, du bist mein Fest. Liebe mit allen Sinnen“). Als Krönung meiner diesjährigen editorischen Arbeit empfinde ich die internationale Sammlung „Mutters Hände, Vaters Herz. Familiengedichte aus 2500 Jahren“ (in edles Vollleinen gekleidet), mit der ich, ebenfalls im Oktober 2007, meine Lyrikreihe in der edition Chrismon eröffnen durfte. Auf der Präsentation während der Frankfurter Buchmesse zusammen mit Chrismon-Chef Arnd Brummer konnte ich mit einer ganzen Reihe von Kollegen auf dieses neue Lyrikrefugium unter dem Dach der evangelischen Kirche anstoßen.
Ich bin froh, dass ich die Kraft aufbringen konnte, dieses enorme Arbeitspensum zu bewältigen. Denn fast „nebenbei“ haben sich drei kleine Bestseller in meinen Kleinverlag eingeschlichen und halten uns hier alle in Weßling ordentlich auf Trapp: Die ersten drei Folgen der Latein-Lernhilfen (1. bis 3. Lernjahr), die mein Vater im Rahmen einer pensionistischen Großtat für uns und vor allem auch für viele dankbare Lateinschülerinnen und Schüler, verfasste, sind so gefragt, dass wir zeitweise mit dem Drucken und Verpacken gar nicht mehr nachgekommen sind.
Besonders einprägsam waren für mich 2007 aber auch die vielen Begegnungen mit Lyrikerkollegen. In der Erinnerung an die gemeinsame Frühjahrslesung mit Arne Rautenberg im Literaturhaus Kiel habe ich die Kieler Bucht vor Augen. Ich konnte den Meeresbusen bereits vom Hotelbett aus sehen. Der Gedanke an diese schöne Aussicht weckt sofort meine unstillbare bayerische Sehnsucht nach der Weite des Ozeans. Leuchtenden Proviant für trübe Herbststimmungen spendeten mir auch die Frauenfelder Lyriktage. Ich bin dem Kurator Markus Bundi dankbar dafür, dass er mich zusammen mit einer der größten erotischen Dichterinnen überhaupt, der Grande-Dame der rumänischen Lyrik, Nora Iuga, im Duett einen Abend der Liebespoesie bestreiten ließ, sensibel moderiert von dem Bamberger Universalgelehrten Ralph-Bernhard Essig. Und ich zehre von jenen Stunden, die ich zusammen mit meiner Frau und dem slowenischen Lyriker Aleş Steger am Ufer des Bodensees verbracht habe, um mit den beiden ein fast meditatives Gespräch über das Wesen der Poesie zu führen.
Ende November durfte ich schließlich in der Hauptbücherei in Wien, eskortiert von Münchner Kollegen, mit einer ganzen Reihe von österreichischen GEDICHT-Autoren den 15. Geburtstag schon vorfeiern. Es hat mir viel Freude bereitet, alte Lyrikerfreunde wie Manfred Chobot wiederzusehen. Und wahrscheinlich würde ich heute noch auf Wolke Sieben schweben, wenn ich nicht in den letzten Wochen nahezu Tag und Nacht an meiner nächsten Chrismon-Anthologie gearbeitet hätte, die seit gestern endlich beim Verlag ist.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei all jenen bedanken, die mir 2007 geholfen haben, das immense Arbeitspensum zu bewältigen. Meiner Frau Felizitas, meiner Familie und meinen engsten Mitarbeitern gebührt fast schon ein kleiner Heiligenschein, denn wegen des ungeheuren Zeit- und Termindrucks war ich sicherlich für meine Umgebung nicht immer ganz leicht zu ertragen.
Sehr bedanken möchte ich mich auch bei all jenen, die meine Arbeit mit konstruktiver Kritik in den Medien begleitet haben und dies teilweise schon seit 15 Jahren tun. Und vielmals danke ich auch all jenen, die Produkte aus der „Weßlinger Lyrikschmiede“ kaufen, in DAS GEDICHT inserieren und meine Veranstaltungen besuchen, denn ohne dieses großzügige Publikum und ohne Verlage, mit denen ich partnerschaftlich zusammenarbeite, würde unser Kamin schon längst nicht mehr rauchen.
Einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen des Jahres 2007 hat auch mein Vater mit seinen Lateinlernhilfen geleistet. Für ihn standen zu seinen aktiven Zeiten als Gründer und Schulleiter des Carl-Spitzweg-Gymnasiums in Unterpfaffenhofen/Germering immer die Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt des Lehrbetriebs. Dies hat sich auch seit der Pensionierung nicht geändert und der große Erfolg seiner Lateinlernhilfen hängt sicherlich auch mit dieser selten anzutreffenden Grundeinstellung zusammen.
Abschließend möchte ich Sie noch einmal ganz herzlich einladen, mit mir und 50 GEDICHT-Autoren aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz am Dienstag, den 22. Januar 2008 um 19 Uhr im Münchner Literaturhaus den 15. Geburtstag der Zeitschrift DAS GEDICHT zu feiern (siehe Attachement). Ich denke, für diesen Abend gilt das, was ich meiner Frau vor 16 Jahren versprochen habe, als wir geheiratet haben: Es wird nicht langweilig werden. Gestern hat sich der erste Fernsehsender für den 22.1.2008 angemeldet und wie ich im Vorfeld mitbekomme, reisen viele weitere Lyrikerkollegen und Poesiefreunde aus halb Europa an, um am 22. Januar 2008 in München mit dabei zu sein.
Die Cateringkosten des Abends müssen sich aus dem Eintritt finanzieren. Und weil wir allein schon insgesamt über 50 Mitwirkende sind, bitte ich um Ihr Verständnis, dass ich am 22.1.2008 keine Möglichkeit habe, über eine Gästeliste engen Freunden oder Bekannten den kostenlosen Zutritt zum Fest zu ermöglichen. Wegen des großen Interesses im Vorfeld empfehle ich Ihnen dringend, Karten im Literaturhaus zu reservieren. Dies geht am einfachsten telefonisch unter der Rufnummer 089 / 29 19 34-27.
Ich wünsche Ihnen für die Festtage viele poetische Stunden
und ein gesundes, glückliches, erfolgreiches und inspiriertes Jahr 2008.
Bleiben Sie der Lyrik treu.
Herzliche Grüße
und bis bald
Ihr Anton G. Leitner