Richard Westermaiers Videoclip zu meinem (von mir selbst performten) Gedicht „Isarsommer“ ist gerade auf dem ersten „ReVersed Poetry Film Festival“ in Amsterdam (4. bis 6. April 2014) gezeigt worden. Die Übertragung ins Englische (Untertitel) stammt von Richard Dove.
http://youtu.be/Rfl3C8sQfqw
Archiv der Kategorie: Anton G. Leitner, Gedichte
Anton G. Leitner liest: »Zu verkaufen« und »Kanarische Sichtweise« (Lesung in Bremen, 14.02.2014)
Am 14.02.2014 legte ich einen lyrischen Zwischenstopp an der Weser ein: In der Stadtbibliothek Bremen durfte ich gemeinsam mit Michael Augustin (Mit-Herausgeber DAS GEDICHT 21), Hellmuth Opitz (Mit-Herausgeber DAS GEDICHT 22) und Paul-Henri Campbell (Mit-Herausgeber DAS GEDICHT chapbook) sowie mit Ulrich Beck, Artur Becker, Sujata Bhatt, Sylvia Geist und Wolfgang Schlott lesen und die aktuelle Ausgabe von DAS GEDICHT vorstellen.
Einen kleinen Mitschnitt der von mir vorgetragenen Gedichte möchte ich Ihnen hier zum Nach-Hören präsentieren:
Audiodatei: Anton G. Leitner liest »Zu verkaufen« (Bremen, 14.02.2014)
Audiodatei: Anton G. Leitner liest »Kanarische Sichtweise« (Bremen, 14.02.2014)
Neuer Gedichtband von Anton G. Leitner: Kopf.Bahnhof
Der Hamburger Künstler und Kunstmäzen Carl-Walter Kottnik (CWK) bringt bildende Künstler und Poeten zusammen. Regelmäßig lädt er Schriftsteller, deren Werk er schätzt, u. a. Mirko Bonné, Matthias Politycki, Hellmuth Opitz oder Arne Rautenberg ein, ihm ein gutes Dutzend unveröffentlichter Gedichte einzureichen. Falls ihm diese Text-Auswahl zusagt, sucht er einen geeigneten bildenden Künstler, der die Verse ins Bild setzt. Am Ende entsteht daraus ein Künstlerbuch, das in einer limitierten Auflage von 200 Exemplaren von CWK verlegt wird. So hat mein jüngster Gedichtband “Kopf. Bahnhof” gerade in Kottniks Edition das Licht der Welt erblicken können.
Kongenial umgesetzt hat es der Hamburger Künstler Alfred Wäspi (Jahrgang 1943, gebürtiger Schweizer), der einst die Kunst des Malens an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in FFM (Städelschule) studierte und seit 1986 als freischaffender Künstler tätig ist. Das Layout besorgte Ajete Elezaj, den Vierfarbendruck die Druckerei in St. Pauli.
Das Künstlerbuch ist nicht im Handel erwerblich. Wer “Kopf. Bahnhof” gegen eine Schutzgebühr von mir signiert erwerben will, kann sich über das Kontaktformular direkt mit mir in Verbindung setzen.
Einige Impressionen aus dem Buch möchte ich heute mit Ihnen teilen:
Was will mir der Herr Nachbar mit der Säge sagen?
von Anton G. Leitner
Ich bin
Stärker als der
Wilde
Wuchs.
Ich säge
Den Baum ab
Auf dessen Ast
Du nie mehr
Sitzen wirst.
© 2006 lichtung verlag GmbH, Viechtach
Aus: AGL. Im Glas tickt der Sand. Echtzeitgedichte 1980 – 2005.
http://youtu.be/O4llzf3AFE0
Stille. Nacht
1.
Alles wach
Tag
Traum taut
Heilige
Ruh, immer
Zu
2.
Einsam
Erdacht
Engel
Lockig
Lockend, trau
Traurig, O
3.
Wie lacht
Lieb
Aus
Deinem
Mund
Wem
4.
Schlägt
Wann
Die rettende
Stund
In meiner
In deiner
5.
Geburt, wo
Gestern
Des Himmels
Goldener
Föhn
Aller Welt
6.
Schonung
Verhieß
Alleluja, der
Retter in
Himmlischer
Ruh.
Anton G. Leitner
Die Kulturredaktion der SZ lud Schriftsteller und Kabarettisten ein, den Liedtext »Stille Nacht« des Hilfspfarrers Joseph Mohr aus Oberndorf bei Salzburg umzudichten. Am 24. Dezember 2010 erschien meine Variation unter dem Titel »Goldener Föhn« in der Weihnachtsausgabe der Süddeutschen Zeitung. 2011 fand das Gedicht Eingang in meine Sammlung »Die Wahrheit über Uncle Spam«.
Auf meinem Blog erscheint die Nachdichtung erstmals im Internet, mit freundlicher Genehmigung des Daedalus Verlag in Münster.
http://youtu.be/SsBeT8xIHY4
Zu den heiligen Nächten
Liebe Besucherinnen und Besucher,
auch im Namen meiner Frau, Dr. med. Felizitas Leitner,
wünsche ich Ihnen frohe Weihnachten
und ein gesundes Jahr 2010,
voller Poesie.
Mit herzlichen Grüßen und Wünschen
aus Weßling,
und bis bald an dieser Stelle
Ihr Anton G. Leitner
Zu den heiligen Nächten
I.
Die Geschichte läuft
In der Nacht
Der Geburt
Keinen Schritt mehr
Zurück. Mancher
Fand seinen
Traum erhellt
Durch elektrisches
Licht.
Dann brannten
Die Kerzen
Im Takt der
Zeit
Schaltuhr
Und kein Honig
Tropfte
Von Jesses
Baum.
II.
Einmal im Jahr
Drückt der Mond
Beide Augen
Zu. Einem Stern
Überläßt er
Sein Licht.
Drei Männer
Finden den Weg
Ans Ende
Der Nacht. Darüber
Hinweg täuscht
Kein Rauch:
Sie schenken
Ein Kreuz.
Es wächst
Mit dem Kind.
Einer für alle
Und alle
Gegen ihn.
Das Ende
Ist bekannt.
Anton G. Leitner
Weßling, 1985
[Fassung IV, 2005]
© lichtung verlag GmbH, Viechtach