Die Nordpremiere von DAS GEDICHT 30 gibt’s am Freitag, 12. Mai 2023, ab 19 Uhr in Schleswig: Im Haus der Kulturstiftung (Suadicanistraße 1, 24837 Schleswig) stellt Dichter und Herausgeber Anton G. Leitner gemeinsam mit neun Poetinnen und Poeten aus dem Norden die aktuelle Ausgabe der buchstarken Jahresschrift vor (Übersicht aller Auftretenden, mit Viten und Portraitfotos, auf den Webseiten der Kulturstiftung). Ihr Titel: »Offen I 30 Jahre DAS GEDICHT«. Moderiert wird die Festlesung von Michael Augustin. Ausgerichtet wird sie in Kooperation von der Zeitschrift DAS GEDICHT und der Kulturstiftung des Kreises Schleswig-Flensburg.
Die buchstarke Jahresschrift DAS GEDICHT hat sich zu einer der »wirkmächtigsten Lyrik-Publikationen im deutschen Sprachraum entwickelt. Es ist ihr gelungen, immer wieder neue Impulse in der Lyriklandschaft zu setzen. Vielfalt und Offenheit zeichnen sie ganz besonders aus.« (Jurybegründung Verlagsprämie Bayern 2022). Lyrikerinnen und Lyriker aus dem Norden Deutschlands nehmen traditionell einen breiten Raum in DAS GEDICHT ein, so auch in der Jubiläumsausgabe #30.
Anton G. Leitner (Lyriker und Editor DAS GEDICHT, München) sowie Michael Augustin (Bremen), Sujata Bhatt (Bremen), Marcus Hammerschmitt (Eutin), Jan-Eike Hornauer (München / Lübeck), Thilo Mandelkow (Taarstedt), Annette Oellerking (Schleswig), Philip Saß (Dänischenhagen), Manfred Schlüter (Hillgroven, Dithmarschen), Bärbel Wolfmeier (Stelle-Wittenwurth).
Moderation: Michael Augustin
Veranstalter: Kulturstiftung Schleswig-Flensburg in Zusammenarbeit mit Anton G. Leitner Verlag | DAS GEDICHT (ausgezeichnet mit dem Deutschen Verlagspreis 2022)
Seit nunmehr drei Jahrzehnten erscheint die buchstarke Jahresschrift DAS GEDICHT – und feiert damit heuer ein stolzes Jubiläum. Ihre 30. Ausgabe wird am Dienstag, 8. November, entsprechend feierlich im Münchner Lyrik Kabinett präsentiert. Sie hat den Titel »offen«, und dieser meint: Die Gedichte können die Offenheit behandeln, sie können aber auch themenfrei sein.
22 Poetinnen und Poeten lesen ihre Poeme aus DAS GEDICHT #30, darunter: Nora Gomringer, Friedrich Ani, Sujata Bhatt und Michael Augustin. Dazu gibt’s auch eine kleine Gesprächsrunde mit den beiden Gründungsherausgebern der Zeitschrift, Anton G. Leitner und Ludwig Steinherr, sowie Uwe-Michael Gutzschhahn, der ihren Kinderlyrik-Teil 2016 initiiert hat und ihn bis heute betreut. Für die Jubiläumsausgabe von DAS GEDICHT wurde der AGL Verlag im September mit der Verlagsprämie des Freistaats Bayern ausgezeichnet, nur wenige Monate zuvor hat er zudem den Deutschen Verlagspreis erhalten. Zu feiern gibt’s also an diesem Jubiläumsfestlungsabend genug – vor allem aber soll die Poesie, soll das lyrische Wort genossen werden.
Die Informationen zur Jubiläums-Premierenlesung, wie im Veranstaltungsflyer enthalten:
30 Jahre DAS GEDICHT Jubiläumsausgabe #30: »offen« Poesie-Festlesung zum 30. Geburtstag des Lyrikmagazins Dienstag, 8. November 2022 19:00 Uhr bis ca. 21:30 Uhr (inkl. Getränkepause) Einlass ab 18.30 Uhr Lyrik Kabinett | Amalienstr. 83 a | 80799 München Eintritt: € 10,- (ermäßigt € 8,-) Abendkasse, freie Platzwahl Vorverkauf über Anton G. Leitner | DAS GEDICHT service@dasgedicht.de • Tel. +49 (8153) 952522 www.dasgedicht.de | www.dasgedichtblog.de
Die buchstarke Jahresschrift DAS GEDICHT wird 30. Seit der ersten Folge ist Anton G. Leitner aus dem oberbayerischen Dorf Weßling der editorische und verlegerische Motor des Projekts, wofür er am 22. Juni 2022 in Leipzig mit dem »Deutschen Verlagspreis« des Bundes ausgezeichnet wurde. Seine Zeitschrift, die seit drei Jahrzehnten ohne jede Unterbrechung erscheint, und vor allem mit Themenheften am Puls der Zeit für Furore sorgt, steht im Jubiläumsjahr 2022, das von Pandemie, Krieg in Europa, Klimawandel und deren Folgen geplagt ist, unter dem Motto »offen«. Es gibt nur wenige Wörter im deutschen Sprachschatz, die eine solche Bedeutungs- und Assoziationsvielfalt aufweisen wie dieses schlichte Eigenschaftswort: Wir alle kennen die offene Rechnung, die offene Wunde, das offene Geheimnis, aber auch offene Grenzen, offene Herzen, möglicherweise sogar offene Beziehungen, ganz zu schweigen von offenen Fragen, die sich im offenen Gespräch mit offenen Freunden vielleicht nicht endgültig beantworten lassen, wohl aber zu einem offenen Ergebnis führen können. Wenn man sich nur öffnet dafür.
Ende September 2022 hat der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, in München bekanntgegeben, dass die Jubiläumsausgabe #30 von DAS GEDICHT mit der »Verlagsprämie des Freistaats Bayern 2022« ausgezeichnet wird.
Zur Premiere der Jubiläumsausgabe DAS GEDICHT #30 am 8. November 2022 im Münchner Lyrik Kabinett feiern, diskutieren und lesen die beiden Gründungsherausgeber der Zeitschrift, Anton G.Leitner und LudwigSteinherr zusammen mit dem langjährigen Kinderlyrik-Redakteur Uwe-MichaelGutzschhahn. Danach treten weitere Poetinnen und Poeten der Jubiläumsausgabe #30 auf: NoraGomringer (Bamberg), FriedrichAni (München), SujataBhatt und MichaelAugustin (beide Bremen), Frank Klötgen (München), Christoph Leisten (Würselen) und viele andere.
Veranstalter: Anton G. Leitner Verlag | DAS GEDICHT. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München und der Stiftung Lyrik Kabinett.
Bei der Veranstaltung gelten die zu diesem Zeitpunkt aktuellen Pandemieregeln.
Mitwirkende in alphabetischer Reihenfolge:
Friedrich Ani (München) Michael Augustin (Bremen) Sujata Bhatt (Bremen) Josef Brustmann (Icking) Jürgen Bulla (München) Andreas H. Drescher (Saarlouis) Nora Gomringer (Bamberg) Norbert Göttler (Herbertshausen) Uwe-Michael Gutzschhahn (München) Meike Harms (Gilching) Jan-Eike Hornauer (München) Frank Klötgen (München) Anton G. Leitner (Weßling) Christoph Leisten (Würselen) Christina Madenach (München) Birgit Müller-Wieland (München) Heike Nieder (München) Sophia Lunra Schnack (Wien) Ludwig Steinherr (München) Christoph Leisten (Würselen) Gabriele Trinckler (München) David Westphal (München)
Download-Material zur Veranstaltung (bitte gerne frei verwenden):
[erstmals erschienen ist dieser Artikel auf »DAS GEDICHT blog« (am 20. September 2022), von dort ist er übernommen]
eine Buchvorstellung von Jan-Eike Hornauer
Gerade in schwierigen Zeiten braucht es dies: echte Mutmacher. Die Gedichte-Sammlung »Lichtblicke«, jüngst im Reclam-Verlag erschienen, will genau dies sein, ein Mutmacher, ein Zuversichtspender. Anton G. Leitner hat in dieser knapp 130 Seiten starken Hardcover-Anthologie im handlichen Geschenkbuchformat Poeme versammelt, die das Positive herausstellen, ohne kitschig zu sein, die in der Zukunft den Hoffnungsschimmer sehen oder gar eine Wendung ins richtig Glückliche, die auch im Dunklen noch ein Leuchten wahrnehmen oder ihm zumindest mit Humor begegnen.
Von Eichendorff bis Krausser: zeitgenössische Poeme und Klassiker gemischt
Dabei mischt er als Herausgeber klassische Gedichte (etwa von Fontane, Tucholsky, Lasker-Schüler, Rilke, Kaléko, Eichendorff und Wedekind) mit Poemen zeitgenössischer Dichter (wie Helmut Krausser, Matthias Politycki, Dagmar Nick, Meike Harms, Fitzgerald Kusz, Lutz Rathenow, Sabine Schiffner, Ludwig Steinherr und Gerhard Rühm). Für Letztere eine wichtige, aber keineswegs ausschließliche Basis: der ebenfalls von Leitner herausgegebene 29. Band von DAS GEDICHT (»Hoffnung & Aufbruch«).
Irdische und kosmische Natur als Glücksanker
Unterteilt ist die bei Reclam erschiene Hoffnungsanthologie »Lichtblicke« in vier Kapitel: »einfach glücklich«, »ja zum ja«, »vereinzelt sonnig« und »gemeinsam weiter«. In »einfach glücklich stellt sich schnell heraus: Natur und Kosmos sind echte Anker zum Glücklichsein. »was für eine nacht / sei still / die sterne singen!«, heißt es da etwa bei Fitzgerald Kusz. Alfred Lichtenstein besingt die »Mondlandschaft« im gleichnamigen Gedicht. Und Emmy Hennings reimt zum Thema Sternenlicht mit leichter Hand und Seele: »Wie schön ist es in dieser Nacht. / Was hat mich leiselieb geweckt? / Jetzt bin ich glücklich aufgewacht / Und finde mich mit Licht bedeckt.« Bertolt Brecht schwärmt »Vom Schwimmen in Seen und Flüssen«. Xóchil A. Schütz fühlt sich hier pudelwohl: »Im Schmetterlingsland, unter Grillen, Libellen / Am See / an einsamen Stellen«. Und Arno Holz schwärmt: »Schönes, grünes, weiches Gras. / Drin liege ich. / Mitten zwischen Butterblumen!«
Der Mensch in seinem Habitat, der Zivilisation: wehmuts- und hoffnungsvoll
Um das menschliche Leben an sich und in Resonanz zu Zivilisation sowie Gesellschaft dreht es sich in »ja zum ja«. Ingeborg Bachmann attestiert hier eine neue Alltäglichkeit: »Der Held / bleibt den Kämpfen fern.« Ludwig Steinherr sieht sich im städtischen Umfeld um und fordert: »Wir gegen das Nichts!« Dabei ist er sich sicher, »wir könnten eine Menge Spaß haben«, wenn man es nur spielerisch genug angeht, bei ihm heißt das hier: »als Baseballteam«.
Ein Rezept zum »Nicht müde werden« verrät Hilde Domin. Matthias Kröner schlägt die Brücke zum ersten Kapitel und rettet Natur in der Zivilisation (konkret befördert er Fliegen sanft aus seinen Wohnräumen in die Freiheit und sichert sich so, wie er augenzwinkernd berichtet, deren aufrichtige Dankbarkeit). Philip Saß beschreibt gar humorvoll das Zusammentreffen mit einer andren Zivilisation in Reim und Rhythmus, nämlich eine gar nicht mal so unangenehme Entführung durch Außerirdische. Hans Magnus Enzensberger sieht sich selber als »Der Fliegende Robert« und somit – so münzt er den Mythos auf sich um – mit einfachsten Mitteln aufs Wundervollste der niederdückenden Welt enthoben.
Doch auch die Wehmut kommt hier nicht zu kurz, und zwar diejenige, die auch etwas Tröstliches in sich birgt. Sie wird behandelt etwa von Johann Wolfgang Goethe in »Trost in Tränen«, von Theodor Fontane in »Überlass es der Zeit« und Matthias Politycki in seinem auch gleich mit »Wehmut« überschriebenen Poem. Daraufhin verbreiten Gerhard Rühm, in sprachspielerischer Manier, und Friedrich Schiller, im hohen und pathetischen Ton, Hoffnung. Und Jürgen Bulla unterstreicht: »zu dieser Zuversicht / da wolln wir wieder hin«. Was kann dabei helfen? Lustvoll »Wolliges«, wie bei Anna Breitenbach (was auch heißt: nie die Lust an Sprache und niemals den Faden verlieren), und die richtigen Schwerpunkte im Leben setzen, wie bei Alfons Schweiggert, der darauf hinweist, welcher Wunsch in keiner Bucket List enthalten ist: »Bevor ich sterbe, will ich ein neues Smartphone kaufen.«
Die Dinge einfach mal anders betrachten: der Misthaufen als Aussichtsplattform
Im dritten Kapitel (»vereinzelt sonnig«) zieht sich der Himmel ordentlich zu. Doch dabei zeigt sich auch: Ins Düstre stechen auch immer Lichtblicke hinein – und sie geben Hoffnung. Zudem, so wird klar, hilft es, der Misere mit Humor zu begegnen. Ein gutes Beispiel für all dies ist das »Trostgedicht« von Michael Augustin: »Je höher / dein Misthaufen // desto besser / die Aussicht«.
Und tierisch fröhlich sprachfehlernutzend rät Meike Harms in ihrem Langgedicht »im Namen des Frohsinns« dies: »Fink Positive«! Mit großem Ernst assistiert hier Christoph Kleinhubbert, der ein Ende der »Austernzeit« anmahnt, er kommt zu folgendem Resümee: »Die Zeit der Umarmungen ist nicht vorbei / Willst du das Licht sehen stell dich ans Fenster / Soll dein Herz weiter schlagen muss du furchtlos sein«. Wie man selbst der »Diagnise Krebs« noch eine heitere Seite abgewinnen kann, macht Robert Gernhardt vor. Und bei Erika Burkart findet ein Mann Trost darin, einen Baum zu pflanzen – denn er hinterlässt so etwas, das ihn selbst überdauert.
Tiefe Verbundenheit und romantische Gefühle – ein Wir für die Zukunft
Um die Verbundenheit, die Liebe zwischen zwei Menschen, um ein Wir für die Zukunft geht es in »gemeinsam weiter«, dem vierten und letzten Kapitel der »Lichtblicke«. Die besondere Beziehung zwischen Elternteil und Kind besingen in sanfter Freude Sabine Schiffner in »meine mutter und ich«, Martina Wied in »Der Nährvater« und Matthias Kröner, der sich entzückt und tief bewegt zeigt von der »Freude, / wenn du am Morgen zu mir ins Bett schlüpfst / und mir zeigst, / wie quietschvergnügt / Tage anfangen / können.«
Dass diese Verbundenheit auch im erwachsenen Alter noch gilt (oder gelten kann), zeigt sich bei Erich Kästner. In »Stiller Besuch« kommuniziert er gar nicht mit der Mutter, die in der kurzen Zeit bei ihm vollauf damit beschäftigt ist, Ansichtskarten zu schreiben. Doch die Nähe ist da, die Vertrautheit – und sie ist das Schöne. Eine Generation weiter greift Klára Hůrková aus, sie blickt auf den Enkel und mit ihm in die Zukunft: »Er schaut aus dem Fenster / in unser Nachher.« Und sie ist sich sicher: »Er nimmt uns mit in ferne Länder, / die wir nicht besuchen werden.« Auf die Kraft von Freundschaft und Völkerverständigung zwischen uns, die wir doch alle Menschen sind, setzt Salean A. Maiwald in ihrem »Verwandt«.
Und natürlich darf auch die romantische Liebe nicht fehlen, die in der ewigen Flüchtigkeit einer Nacht oder auch dem real dauerhaften Bei- und Zusammensein Ausdruck findet. Ihr widmen sich etwa Gabriele von Baumberg in »Morgenkuss nach dem Ball«, der Herausgeber Anton G. Leitner in »My Fair Lady«, August Stramm in »Blüte« und Arno Holz, der jubi- und tiriliert: »Und es war keine Welt mehr, / nichts, nichts, nichts, // es war nur noch Sonne, nur noch Sonne, // so schön warst du.«
Auf diesen Aufbruch folgt der Rückzug, der hier jedoch niemals ein finaler sein kann. So wird Uwe-Michael Gutzschhahn durch das Auffinden eines zwiefach mitgewaschenen Zettels die Sehnsucht nach einer Unbekannten und wohl auch Unauffindbaren geweckt. Und Corona wird zum Thema, romantisch bei Hellmuth Opitz, wo der Rückzug ins Zweisamprivate die ruhende Liebe wieder lebendig werden lässt, denn nun hat man Zeit, kümmert sich wieder umeinander, und es gilt ja schließlich: »Lieben ist ein Tu-Wort.« Bei Tamara Štajner träumt sich ein altes Ehepaar fort von Intensivstation und Lungenspülung, hin zu einem Neuanfang unter Kirschbäumen. Friedrich Rückert sehnt sich danach, dass geliebte Verstorbene doch noch da sind – und findet in der eigenen Fantasie Trost. Und Wolf-Dieter Grengel weiß, am Ende des Lebens, da muss man die guten Vorsätze doch ernst nehmen, und gemeinsam mit seiner Frau macht er dies: »Wir teilen uns den Himmel auf«.
Die Eckdaten zum Buch:
Lichtblicke Gedichte, die Mut machen Hrsg. von Anton G. Leitner Hardcover im handl. Geschenkbuchformat 128 S., 12,00 Euro ISBN 978-3-15-011377-6
Erlanger Poesienacht #ungesagt göttlich Samstag, 30.03.2019, ab 19.30 Uhr 10 Euro (ermäßigt 5 Euro) Kreuz+Quer, Haus der Kirche Bohlenplatz 1, 91045 Erlangen
Lesezeichen zur Erlanger Poesienacht mit einem Gedicht von Michael Augustin.
Unter dem Motto »#ungesagt göttlich« lädt BildungEvangelisch (Erwachsenenbildung im Dekanat Erlangen) in Kooperation mit DAS GEDICHT zur Erlanger Poesienacht ins Haus der Kirche »Kreuz+Quer«. Acht Dichterinnen und Dichter aus ganz Deutschland präsentieren dort Verse rund ums Thema Spiritualität und Religion, dazu gibt’s Gespräche über Glauben und Schreiben sowie Violin-Musik.
Es lesen Michael Augustin (Bremen), Sujata Bhatt (Bremen), Barbara Maria Kloos (Köln), Fitzgerald Kusz (Nürnberg), Anton G. Leitner (Weßling), Georg Maria Roers SJ (Berlin), Sabine Schiffner (Köln) und Ludwig Steinherr (München). Musikalisch umrahmt wird die Poesienacht von Pawel Zalejski (Fürth), Violine. Durch den Abend führt Christian Düfel.
Hintergrund und Idee der Erlanger Poesienacht »#ungesagt göttlich« werden durch den offiziellen Veranstaltungstext deutlich:
»Lyrik ist eine Sprache für das Unsagbare: Sie hilft, Wortneuland zu entdecken. Es gibt einen gemeinsamen Nenner von Lyrik und Religion, weil beide im Stande sind, das Nicht-Sagbare, das Göttliche in der Welt zwischen den Zeilen auszudrücken. Lyrik kann helfen, Worte sogar dort zu finden, wo nur noch Schweigen herrscht. Sie kann – natürlich auch in Mundart – ein Sprachrohr der Unendlichkeit sein und in Tiefen vordringen, die unserer Alltagssprache verschlossen bleiben.
Banner zur Erlanger Poesienacht mit Versen von Sujata Bhatt.
Gedichte stehen im Mittelpunkt des Abends. Neben Lesungen gibt es auch Gesprächsrunden mit den SchriftstellerInnen und musikalische Einwürfe. Renommierte, international bekannte LyrikerInnen stellen im Rahmen der Erlanger Poesienacht eigene Sprachinnovationen in kurzen Lesungen vor, um Ausrufezeichen gegen die Sprachlosigkeit in der Gesellschaft und für die Kraft der Poesie zu setzen.«
Schon jetzt zeigen sich Veranstalter und Location bestens auf die Erlanger Poesienacht vorbereitet: Aufwändig gestaltete Gedichtbanner und -lesezeichen machen neugierig auf die Lesung und bringen Poesie in den Alltag.
Unser in dieser Meldung abgebildetes Bilderpaar ist übrigens auch ein ganz besonderes, denn es korrespondiert gleich mehrfach miteinander und dem Veranstaltungsthema: Es enthält Verse von Michael Augustin und Sujata Bhatt, die sie wechselseitig auch ins Deutsche bzw. Englische übertragen haben. Ungesagt und doch grundlegend ist hierbei: Die beiden sind verheiratet. (jeh)
Meine Reclam-Anthologie „Der Himmel von morgen. Gedichte über Gott und die Welt“ ist seit wenigen Tagen auf dem Markt. Sie ist, wie ich finde, eine der schönsten Anthologien geworden, die ich je gemacht habe.
Über die Sammlung:
Woher kommen wir, wohin gehen wir? Jeder Mensch stellt sich im Laufe des Lebens die existenzielle Frage nach seinem Glauben oder Nichtglauben an Gott. Und so hat diese Sinnsuche in allen Jahrhunderten die Dichtung immer wieder neu inspiriert. Anton G. Leitner hat nun 100 neue Gedichte von über 90 zeitgenössischen Lyrikerinnen und Lyrikern zusammengetragen. Herausgekommen ist eine einzigartige Sammlung aktueller Sprachkunstwerke im Wechselspiel mit dem Allmächtigen.
Mit Gedichten von Michael Augustin, Sujata Bhatt, Josef Brustmann, Bumillo, Manfred Chobot, Fritz Deppert, Alex Dreppec, Tanja Dückers, Dorothea Grünzweig, Uwe Kolbe, Anatoly Kudryavitsky, Günter Kunert, Fitzgerald Kusz, Augusta Laar, José F. A. Oliver, Arne Rautenberg, Gerhard Rühm, SAID, Ludwig Steinherr, Jan Wagner und vielen anderen.
Anton G. Leitner, geb. 1961 in München, lebt als Schriftsteller und Verleger in Weßling (Lkr. Starnberg). Seit 1993 ediert er die buchstarke Jahresschrift Das Gedicht, seit 2014 auch Das Gedicht chapbook. German Poetry Now. Leitner veröffentlichte bislang mehr als 40 Anthologien, zuletzt im Reclam Verlag Heimat. Gedichte (2017). Von ihm erschienen bislang elf lyrische Einzeltitel, u. a. Schnablgwax. Bairisches Verskabarett (2016, auch als E-Book und Hörbuch). Leitner wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem »V. O. Stomps-Preis« der Stadt Mainz, dem »Bayerischen Poetentaler« (2015) und dem »Tassilo-Kulturpreis« der Süddeutschen Zeitung (2016).
Leitner, Anton G. (Hrsg.) Der Himmel von morgen Gedichte über Gott und die Welt Hardcover 136 S. € 10,00 (D) ISBN: 978-3-15-011051-5
Leseproben:
Georg Maria Roers SJ
Isaak und Ismael
Sara lacht verlegen noch bevor Isaak das Licht der Welt erblickt
der Vater ist der Vater des Glaubens er sabbert eine hundertjährige Litanei
während die Mutter Isaaks schon bald ans Erbe ihres Sohnes denkt erdverbunden
wird Abrahams Nebenfrau überraschend in die Wüste geschickt kurz entschlossen
hatte Hagar dem Ismael Leben geschenkt auf inniges Bitten der buckeligen Sara damals
und als das Wasser zur Neige geht soll Ismael dran glauben unter einem Strauch
sein Schatten rettet ihm das Leben und die Tränen der reuigen Mutter
Christoph Leisten
eucharistie
manchmal, wenn mutter die kleinen oblaten mitbrachte aus der drogerie, spielten wir an stillen nachmittagen kommunion im schlafzimmer der eltern.
vor der kreuzigungsgruppe, in deren hölzernem podest sich eine spieluhr verbarg, schlossest du die augen, botest mir deine zunge dar.
das war der moment, da ich etwas empfand, das ich nicht begreifen konnte und das wohl nur deshalb so anziehend blieb.
Babette Werth
Saum, selig
In der Fremde ans Ufer
gespült, die Jakobsmuschel
meditiert.
Inhaltsverzeichnis
Martin Arndt (geb. 1956) – Hintergrundrauschen – Vorhofflimmern Michael Augustin (geb. 1953) – Mein toter Hamster Ulrich Beck (geb. 1964)- halb sechs Ulrich Johannes Beil (geb. 1957) – Amos Sujata Bhatt (geb. 1956) – Sturm Thomas Böhme (geb. 1955) – (1) Einflüsterungen / (2) Erntedank Josef Brustmann (geb. 1954) – das fahrrad Renate Buddensiek (geb. 1939) – Gebet des Karpfens zur Weihnachtszeit Jürgen Bulla (geb. 1975) – Donnerstagsfuge Bumillo (geb. 1981) – Flieg Gott, flieg! Markus Bundi (geb. 1969) – Decharge Rudolf Bussmann (geb. 1947) – Versuch zu meditieren Paul-Henri Campbell (geb. 1982) – elfenbeinkästchen Manfred Chobot (geb. 1947) – (1) hatuey (†1512 in cuba) / (2) verwirrung Fritz Deppert (geb. 1932) – Sain-Just de Valcabrère Nikolaus Dominik (1951–2012) – Religionsunterricht Richard Dove (geb. 1954) – Gott gemäß Google Alex Dreppec (geb. 1968) – Wasserläufer Andreas H. Drescher (geb. 1962) – Papiergeläut Tanja Dückers (geb. 1968) – Kuscheln mit Gott Christian Engelken (geb. 1965) – Urbi et Orbi Christophe Fricker (geb. 1978) – Im Beisein Norbert Göttler (geb. 1959) – Die Glut durchwühlen Andreas Graf (geb. 1958) – Gläubige Wolf-Dieter Grengel (geb. 1938) – Ein Fünfter Dorothea Grünzweig (geb. 1952) – (1) erfahrnis in rissiger arktischer nacht / (2) plötzlich alles da Thomas Hald (geb. 1967) – mariawald Gert Heidenreich (geb. 1944) – Kreuzabnahme Eva Höcherl (geb. 1950) – Wie jede Frau dieser Generation Robert Höpfner (geb. 1954) – I.N.R.I. Dieter Höss (geb. 1935) – Bibelfest Natascha Huber (geb. 1986) – Einer unter euch Gerald Jatzek (geb. 1956) – Ökonomisches Konzil Erich Jooß (1946–2017) – Zufällige Begegnung in Oberschwaben Barbara Maria Kloos (geb. 1958) – kommunionkleid hörst du mich Uwe Kolbe (geb. 1957) – Ankunft Matthias Kröner (geb. 1977) – Kapitalistisches Glaubensbekenntnis Hans-Werner Kube (geb. 1953) – hier und dort Anatoly Kudryavitsky (geb. 1954) – Judas Holger Küls (geb. 1963) -Erlöserkirche Günter Kunert (geb. 1929) – (1) Elegie / (2) Michelangelo: Gott belebt Adam Fitzgerald Kusz (geb. 1944) – gloggn / glocken Axel Kutsch (geb. 1945) – Einsicht Augusta Laar (geb. 1955) – psalm Georg Langenhorst (geb. 1962) – Thomaszweifel Christine Langer (geb. 1966) – Lightning Christian Lehnert (geb. 1969) – Böhmisches Wegekreuz Christoph Leisten (geb. 1960) – (1) am ende, / (2) eucharistie Anton G. Leitner (geb. 1961) – Der Tod Maik Lippert (geb. 1966) – Die Pastorin war gerade mittendrin Britta Lübbers (geb. 1960) – Magdalenen-Heim, Irland Hans-Hermann Mahnken (geb. 1955) – St. Jacobi Salean A. Maiwald (geb. 1948) – Die Botschaft Sepp Mall (geb. 1955) – Mariae Geburt Thilo Mandelkow (geb. 1982) – Nachgereichtes Schöpfungsereignis Jana Mathy (geb. 1997) – religion Renate Meier (geb. 1950) – do it yourself Klaus Merz (geb. 1945) – Jüngstes Gericht Sabine Minkwitz (geb. 1962) – Bauplan, blassorange Andreas Noga (geb. 1968) – Sixtinische Kapelle José F. A. Oliver (geb. 1961) – bauern brot Andreas Peters (geb. 1958) – gebet Barbara Peveling (geb. 1974) – logischer himmel Barbara Pumhösel (geb. 1959) – Kindergedicht Judith-Katja Raab (geb. 1954) – Ketzerisches Credo Thomas Rackwitz (geb. 1981) – wer glaubt schon an die fünfundneunzig Lutz Rathenow (geb. 1952) – Schöpfer Arne Rautenberg (geb. 1967) – gebet auf der arche noah Andreas Reimann (geb. 1946) – Tauflied für anne Wolfgang Richter (geb. 1941) – Sieger Georg Maria Roers SJ (geb. 1965) – Isaak und Ismael Hendrik Rost (geb. 1969) – Exodus Gerhard Rühm (geb. 1930) – (1) alpha bete / (2) dreizeiler zur ewigkeit SAID (geb. 1947) – von ihren bewachern verfolgt Salli Sallmann (geb. 1953) – Gottes Werk Walle Sayer (geb. 1960) – (1) Der Narr erteilt den Schlußsegen / (2) Psalm 90,10 Sabine Schiffner (geb. 1980) – trauen Helga Schulz Blank (geb. 1948) – Mittag in Dubai Kirstin Schwab (geb. 1976) – bitte nicht berühren Stefan Schwarzmüller (geb. 1963) – Herr, Alfons Schweiggert (geb. 1947) – (1) Missionierung / (2) Warum? Ludwig Steinherr (geb. 1962) – Ite, missa est Jochen Stüsser-Simpson (geb. 1950) – Lob der Beichte Ralf Thenior (geb. 1945) – Kuan Yin Gabriele Trinckler (geb. 1966) – rahel weint Jan Wagner (geb. 1971) – an jona Babette Werth (geb. 1955) – (1) Saum, selig / (2) umeinander Andreas Wieland-Freund (geb. 1955) – Da du bist Helmund Wiese (geb. 1949) – und wenn Barbara Zeizinger (geb. 1949) – Unentschieden in der Nachspielzeit Johannes Zultner (geb. 1956) – sonntags
Geburtstagsfeiern am Mittwoch, den 25.10.2017 in München: Poetendemo auf dem Marienplatz, Gala-Abend der Poesie im Literaturhaus
Die buchstarke Zeitschrift DAS GEDICHT wird 25 Jahre alt und feiert in München am Mittwoch, den 25. Oktober 2017 mit dem bislang größtem Lyrikertreffen in der bayerischen Landeshauptstadt Geburtstag. Zunächst lesen am 25. Oktober von 16 Uhr bis 17:30 Uhr auf dem Münchner Marienplatz 20 Poetinnen und Poeten aus zwölf Nationen Gedichte für die Menschenrechte, unter ihnen Performance-Poet Semier Insayif aus Wien, Slamstar Bumillo, SAID, José F. A. Oliver, Michael Augustin, die GEDICHT-Begründer Anton G. Leitner und Ludwig Steinherr, sowie Sujata Bhatt, eine der bedeutendsten Lyrikerinnen in englischer Sprache. Die Poetendemo für die Menschenrechte ist eine gemeinsame Veranstaltung von Amnesty International und DAS GEDICHT. »Weil weltweit Autokraten und Extremisten in erschreckender Weise an Einfluss und Macht gewinnen, erscheint es dringend geboten, anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten von DAS GEDICHT auch ein Statement für die Menschenrechte abzugeben«, erklären die beiden Initiatoren der Poetendemonstration, Ludwig Steinherr (München) und Anton G. Leitner (Weßling). Um 19 Uhr beginnt dann am 25. Oktober 2017 das große Geburtstagsfest von DAS GEDICHT im Literaturhaus München. 60 Poetinnen und Poeten aus vier Generationen und zwölf Nationen lesen jeweils ein Gedicht aus der 224-seiten starken Jubiläumsausgabe Band 25 („Religion im Gedicht“), die Anton G. Leitner zusammen mit Chamisso-Preisträger José F. A. Oliver herausgegeben hat, und die ab 23.10.2017 im Handel ist. Der Gala-Abend für die Poesie im Literaturhaus München ist eine Veranstaltung von Anton G. Leitner Verlag | DAS GEDICHT (Weßling) in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München, mit Unterstützung des Literaturhauses München und mit Bayern 2 als Medienpartner.
DAS GEDICHT und amnesty International laden herzlich dazu ein, mit den Poetinnen und Poeten auf dem Münchner Marienplatz für die Menschenrechte zu demonstrieren und anschließend im Literaturhaus München 20 Jahre DAS GEDICHT zu feiern. Der Eintritt im Literaturhaus kostet € 12,- / € 9,- (ermäßigt), Karten können telefonisch unter 089-29 19 34-27 oder direkt im Literaturhaus reserviert werden oder bei www.reservix.de im Internet gebucht werden. Ausführliche Informationen im Internet unter www.dasgedicht.de und www.dasgedichtblog.de
Alle Daten auf einen Blick:
Poeten demonstrieren für die Menschenrechte. Mi, 25. Oktober 2017, 16 Uhr bis 17:30 Uhr Marienplatz München Mit Michael Augustin, Sujata Bhatt, Bumillo, Christophe Fricker, Klára Hůrková, Semier Insayif, Gerald Jatzek, Anatoly Kudryavitsky, Anton G.Leitner, José F. A. Oliver, Said, Ludwig Steinherr und anderen. Veranstalter: Amnesty International in Zusammenarbeit mit Anton G. Leitner | DAS GEDICHT Medienpartner: Bayern 2 25 Jahre DAS GEDICHT – Gala-Abend im Literaturhaus München Mi, 25. Oktober 2017, 19 Uhr Literaturhaus München, Saal und Foyer Salvatorplatz 1, 80333 München Telefon: 089-29 19 34-27 Eintritt € 12,- / € 9,- ermäßigt Veranstalter: Anton G. Leitner | DAS GEDICHT in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München, mit Unterstützung des Literaturhauses München. Medienpartner: Bayern 2
Cookie-Zustimmung verwalten
Um Ihnen ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern bzw. darauf zuzugreifen. Wenn Sie diesen Technologien zustimmen, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn Sie Ihre Zustimmung nicht erteilen oder zurückziehen, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional Immer aktiv
Der Zugriff oder die technische Speicherung ist unbedingt für den rechtmäßigen Zweck erforderlich, um die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Abonnenten oder Nutzer ausdrücklich angefordert wurde, oder für den alleinigen Zweck der Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Voreinstellungen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Nutzer beantragt wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Aufforderung, die freiwillige Zustimmung Ihres Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht zu Ihrer Identifizierung verwendet werden.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.