Neuer französisch-deutscher Auswahlband von Anton G. Leitner: »Lueur d’Espoir – Hoffnungsschimmer«

(Meldung erstveröffentlicht auf DAS GEDICHT blog, 18. Juni 2025)

Mit großer Freude hält Anton G. Leitner das frisch eingetroffene Belegexemplar seines zweiten französisch-deutschen Auswahlbandes in die Kamera: »Lueur d’Espoir – Hoffnungsschimmer«. Auf 68 Seiten enthält dieser abermals von Joël Vincentzusammengestellte und übertragene Gedichte aus Leitners lyrischem Lebenswerk. Nach fünf Jahren setzte also Vincent, der erfahrene Lyrikherausgeber und -übersetzer, der mit »voix en plain trafic – Stimmen im Verkehr« auch schon den ersten französisch-deutschen Erstling des Weßlinger Poesieurgesteins besorgt hatte, die fruchtbare Zusammenarbeit fort. Gewiss auch, weil die Lebenslust, die in Leitners Versen steckt, zu den Franzosen, die ja für ebenjene weltbekannt sind, ganz ausgezeichnet passt – dazu gehört auch das bemerkenwert Unverklemmte der Verse und ihr Hang zum Komischen sowie auch mal Derben. Ja, es sind, typisch Leitner, aus dem Leben gegriffene Verse, die sich einfach genussvoll weglesen lassen und von denen doch so manches hängenbleibt, die sich in »Lueur d’Espoir – Hoffnungsschimmer« versammelt zeigen, soeben herausgekommen in der bilingualen Lyrikreihe der Vibration Éditions.

Das Thema im stimmig komponierten Textbogen ist dabei der Mensch an sich, als Paar sowie als (verlorenes) Individuum in der Gesellschaft (samt Schule, Politik und Kirche). Meist geht es um kleine Alltagsbeobachtungen und Anekdoten, die aber so in Verse gefasst sind, dass sie über sich hinausweisen: Im Alltäglichen wird grundsätzlich Menschliches erkannt. Dabei sind als Originalversionen hinter den französischen Nachdichtungen immer die hochdeutschen Fassungen wiedergegeben (was insofern bemerkenswert ist, als dass auch Poeme aus »Wadlbeissn« und »Schnablgwax« den beiden jüngsten Bänden Leitners wiedergegeben sind, die ja per se zweisprachig waren, nämlich bairisch-deutsch, und hier firmierte eben das Bairische als das Originale).

(jeh)

 

Die Eckdaten zum Buch:

Anton G. Leitner
»Lueur d’Espoir – Hoffnungsschimmer«
Zweisprachige Ausgabe (Französisch–Deutsch)
Übersetzung ins Französische von Joël Vincent
Vibration Éditions | Poésie bilingue, France
68 Seiten, 16,– €, Juni 2025
ISBN : 978-2-493992-08-6
Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit in über den Anton G. Leitner Verlag (AGLV):
https://aglv.com/p/anton-g-leitner-lueur-d-espoir-hoffnungsschimmer
Oder direkt über den französischen Verlag:
https://vibration-editions-livres.sumupstore.com/article/lueur-d-espoir-anton-g-leitner-traduction-de-joel-vincent

 

Leseprobe:

 

Anton G. Leitner

Fliegen lernen

Wie soll das Leben
Leichter werden,

Wenn du so
Schwer bist?

Aber jammern
Hilft nicht.

Also raus
An die frische Luft.

Alles weitere
Ergibt sich

Fast von selbst,
Falls du eine Vor-

Stellung
Davon hast,

Wohin die Reise
Gehen könnte

Nach dem
Abheben.

* * *


Apprendre à volere

Comment rendre
la vie plus légère,

si tu es
si lourd?

Mais gémir
n’aide en rien.

Alors va dehors
à l’air frais.

Toute la suite
en découle

presque d’elle-même,
au cas où tu

en aurais
l’idée

vers où le voyage
pourrait mener

après le
décollage.

Traduit par Joël Vincent

Neuer Podcast »Vater Sinfonie« von Sabine Bergk startet via Gespräch mit Anton G. Leitner zu »Vater, unser See wartet auf dich«


(Meldung erstveröffentlicht auf DAS GEDICHT blog, 16. Juni 2025)

Mit »Vater Sinfonie« bringt die Journalistin, Dichterin und Podcasterin Sabine Bergk nun einen neuen Podcast an den Start. In Folge eins hat sie Anton G. Leitner zu Gast, mit dem sie über dessen Beziehung zu seinem 2021 verstorbenen Vater Anton Josef Leitner spricht, einen begeisterten Altphilologen und Gründungsdirektor des Carl-Spitzweg-Gymnasiums (CSG) in Germering, das er auch rund ein Vierteljahrhundert lang leitete. Aufhänger für das Gespräch ist der zum zweiten Todestag des Vaters erschienene Erinnerungsband des Sohnes, »Vater, unser See wartet auf dich« (ausführlich vorgestellt etwa unter dem Titel »Berührende Erinnerungen« hier auf diesem Blog).

Bergk, die in ihrem Podcast »eine zutiefst persönliche und doch gemeinschaftliche Komposition aus Geschichten« schaffen will, »die wir still in uns tragen, die uns aber, wenn wir sie teilen, gemeinschaftlich bewegen und trösten können«, attestiert Anton G. Leitner dabei, dessen Erinnerungsbuch sei »eine ganz große Hommage an deinen Vater«. Sie sehe da etwa »die große Bewunderung, die durchkommt, aber zugleich auch die Sehnsucht nach Anerkennung«. Und weiter fängt sie die im Buch entdeckten Ambivakelenzen so ein: Die Verse seien »einerseits ein Liebesbeweis, andererseits hast du auch deine Schatten sprechen lassen«. Und sie findet es »spannend, dass du diese Schattierungen«, die sich so ergäben, »wirklich sprachlich eingefangen hast«.

Den kompletten Talk, der sich hieraus entwickelt, eine dreiviertel Stunde lang geht und passend zu Leitner juniors 64. Geburtstag heute online gegangen ist, kann man praktisch überall nachhören, wo es Podcasts gibt, und zwar barriere- sowie kostenfrei. Etwa auf Spotify, Apple Podcasts und Youtube. (jeh)

On air und in der Mediathek: Bayern 2 zu Besuch am Schreibtisch von Anton G. Leitner – Ausstrahlung am Samstag, 25. Januar 2025

(Meldung erstveröffentlicht auf DAS GEDICHT blog, 22. Januar 2025)

BR-Reporterin Sarah Khosh-Amoz besuchte den Schriftsteller und Herausgeber Anton G. Leitner in Weßling an seinem Schreibtisch und sprach mit ihm über aktuelle literarische Projekte sowie über den Stellenwert dieses sehr speziellen Arbeitstisches für sein künstlerisches Schaffen.

Ausgestrahlt wird die neue, rund fünfminütige Folge der Reihe »Besuch am Schreibtisch« im Rahmen der knapp einstündigen Sendung »Zeit für Bayern«, die am Samstag, 25.1.2025 ab 12.05 Uhr auf Bayern 2 läuft. Und danach steht »Besuch am Schreibtisch: So arbeitet Autor Anton G. Leitner« sieben Tage lang online zum direkten Nachhören sowie auch -lesen zur Verfügung. Sobald dies der Fall ist, wird am Schluss dieser Meldung hier auch noch der entsprechende Link zur BR-Mediathek eingefügt.

Nachtrag vom 25. Januar – Unter folgendem Link ist der Beitrag ab Zeitleistenanzeige 12:50:00 in der BR-Mediathek anzuhören:
https://www.br.de/radio/live/bayern2/programm/2025-01-25/3616914/

Lebenswerk gesichert: Das Münchner Literaturarchiv Monacensia übernimmt den literarischen Vorlass von Anton G. Leitner

Sieht der Zukunft nun besonders gelassen entgegen: Anton G. Leitner (hier fotografiert in seinem heimischen Garten von Peter Boerboom, Münsing).

(zuerst erschienen auf: DAS GEDICHT blog, 04.12.2024)


Wie heute öffentlich bekannt gemacht wurde, übergibt Anton G. Leitner seinen Vorlass an die Monacensia, das literarische Archiv der Stadt München. Damit sind die Dokumente seiner jahrzehntelangen Verleger-, Herausgeber- und Lyriker- sowie weiteren Autorentätigkeit der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich sowie fachkundig gesichert.

»Mit dem Ankauf des Vorlasses und der Archive von Anton G. Leitner wird das literarische Gedächtnis der Stadt München um eine der größten Lyriksammlungen im deutschsprachigen Raum erweitert«, betont Anke Buettner, die Leiterin der Monacensia.

Und Anton G. Leitner fügt an: »Die Monacensia ist der richtige Ort für mein publizistisches und editorisches Lebenswerk.«



Nachfolgend gibt’s die Pressemitteilung der Monacensia von heute, 04. Dezember 2024, in voller Länge:

Die Monacensia übernimmt den literarischen Vorlass des Lyrikers Anton G. Leitner

Die Monacensia im Hildebrandhaus erwirbt den umfangreichen literarischen Vorlass des Lyrikers Anton G. Leitner sowie das Archiv der »Initiative Junger Autoren« und das Verlagsarchiv der Zeitschrift »Das Gedicht«. Die Sammlung ist eine einmalige Dokumentation der deutschsprachigen Lyrikszene seit den 1990er-Jahren.

»Mit dem Ankauf des Vorlasses und der Archive von Anton G. Leitner wird das literarische Gedächtnis der Stadt München um eine der größten Lyriksammlungen im deutschsprachigen Raum erweitert.« Anke Buettner, Leiterin der Monacensia

»Die Monacensia ist der richtige Ort für mein publizistisches und editorisches Lebenswerk, weil ich ihr schon mein ganzes Literatenleben lang verbunden bin, mal mehr, mal weniger intensiv. Sie ist für mich ein vertrauter Ort.« Anton G. Leitner

Der Vorlass und die beiden Archive von Anton G. Leitner bilden rund 40 Jahre seiner Tätigkeit als Dichter, Literaturvermittler und Verleger ab. Darin enthalten sind sowohl digitale als auch analoge Objekte: Aktenordner, Festplatten, das Medienarchiv des Verlags »Das Gedicht« mit Audio- und Videokassetten, CDs, DVDs, Verlagsunterlagen, Korrespondenz mit Autor*innen, Manuskripte und Typoskripte sowie Werbematerialien. Leitners literarischen Schaffensprozess dokumentieren Notizbücher, Kladden und Spiralblöcke mit zum Teil unveröffentlichten handschriftlichen Gedichten, Gedichtentwürfen und Ideenskizzen.

Anton G. Leitner, geboren 1961 in München, rief Anfang der 1980er-Jahre zusammen mit Friedrich Ani, Nicola Bardola, Michael Lentz und anderen die »Initiative Junger Autoren« ins Leben. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Ludwig Steinherr gründete er 1993 die Zeitschrift »Das Gedicht« die er bis 2007 alleine, ab dann mit wechselnden Mitherausgeber*innen herausgab. Als Schriftsteller und Lyriker veröffentlichte er bislang 16 eigene Gedichtbände, drei Hörbücher, zahlreiche Essays, Kritiken, Kurzgeschichten, eine Erzählung und ein Kinderbuch. Seine Gedichte wurden in neun Sprachen und diverse Dialekte übersetzt. Anton G. Leitner ist Mitglied der Münchner »Turmschreiber« wurde für sein Werk mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter zuletzt der Deutsche Verlagspreis 2022 und 2023 sowie der Alexander Sacher Masoch-Preis 2023/2024 (Wien).

Die Monacensia als literarisches Gedächtnis der Stadt München sammelt, bewahrt und präsentiert literarische Vor- und Nachlässe renommierter Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die in enger Verbindung mit München stehen. Der literarische Vorlass und die beiden Archive von Anton G. Leitner ergänzen die Sammlung in idealer Weise und stehen für das neue Sammlungsprofil, das auch literarische Netzwerke, Institutionen, Kollektive und Verlage einschließt. Nach der systematischen Einarbeitung und Katalogisierung stehen die Dokumente für Wissenschaftler*innen, Studierende und Publizist*innen zur Auswertung zur Verfügung.

Informationen zur Monacensia und zu den Beständen im Literaturarchiv unter: www.muenchner-stadtbibliothek.de/monacensia

Rund um die Lyrik: DAS GEDICHT war beim Literaturradio Hörbahn – Leitner, Gutzschhahn und Hornauer im Gespräch zu Zeitschrift, Verlag, Herausgeberschaften und Schreiben

Wie sieht’s in einem Verlag aus, wo liegen hier die Herausforderungen, und was ist toll an der Verlagsarbeit? Wie ist es um die Gegenwartslyrik bestellt und warum? Was zeichnet die Zeitschrift DAS GEDICHT und den ja untrennbar mit ihr verbundenen AGL-Verlag besonders aus? Und wäre ein Leben, ohne sich – als Verleger, Herausgeber, Dichter – um die Lyrik zu bemühen überhaupt sinnvoll? In der Reihe »Verlage on Stage« von Literaturradio Hörbahn waren Verleger und DAS GEDICHT-Stammherausgeber Anton G. Leitner, der Editor des Kinderlyrikteils der Zeitschrift Uwe-Micheal Gutzschahn sowie Jan-Eike Hornauer, Online-Redakteur bei »DAS GEDICHT blog«, zu Gast bei Moderator Uwe Kullnick.

Kurz vor Aufzeichnungsbeginn (v. l.): Jan-Eike Hornauer, Uwe-Michael Gutzschhahn, Uwe Kullnick und Anton G. Leitner. (Foto: Angelika Kullnick)

Die Aufzeichnung erfolgte am 18. September 2024 in den Räumlichkeiten der Bayerischen Einigung bzw. Bayerischen Volksstiftung vor Publikum. Nun ist die rund 110 Minuten lange Podcast-Folge online, und zwar hier bei Literaturradio Hörbahn, über den Link https://t1p.de/das-gedicht-verlage-on-stage oder diesen QR-Code:

Dazu ist dieses ausführliche Interview auch an vielen weiteren Stellen zu finden, an denen es Podcasts gibt, wie etwa auf Spotify oder Podcast.de.


DAS GEDICHT beim Literaturradio Hörbahn: Aufzeichung vor Publikum am 18. September in der Bayerischen Volksstiftung in München

Die Zeitschrift DAS GEDICHT und der untrennbar mit ihr verbundene AGL-Verlag sind zu Gast beim Literaturradio Hörbahn. Am Mittwoch, 18. September 2024, spricht Anton G. Leitner mit Uwe Kullnick in dessen Event-Sendungsreihe »Verlage on Stage« über seine lyrische Jahresschrift, das Werden, Sein, Jubilieren und Zweifeln als Kleinverleger, über seine Herausgebertätigkeit, auch für Reclam, dtv und Co., und sein eigenes Dichten.

Unterstützt wird der Weßlinger, der sein Leben der Dichtung gewidmet hat, dabei von Jan-Eike Hornauer. Der Münchner Lyriker und Textzüchter, u. a. Stammdichter des Main-Echo sowie regelmäßiger taz-Poet, ist etwa für DAS GEDICHT blog schon rund ein Jahrzehnt als Redakteur und Herausgeber tätig und arbeitet auch darüber hinaus mit dem AGL-Verlag zusammen. Gemeinsam präsentieren Leitner und Hornauer zudem je eigene Lyrik und bringen einige ihrer Lieblingsstücke anderer Poetinnen und Poeten aus DAS GEDICHT zu Gehör.

Die Aufzeichnung in den Räumlichkeiten der Bayerischen Einigung bzw. Bayerischen Volksstiftung ist öffentlich. Wer also live und bei freiem Eintritt zuhören möchte, kann dies ab 18 Uhr in der Georgenstraße 63 in München sehr gerne tun. Eine Anmeldung ist dabei erwünscht, aber nicht zwingend. Anmeldung und Anhören der fertigen Sendung, die es dann auch über zahlreiche Podcast-Plattformen (etwa via Spotify und Apple), ist direkt beim Literraturradio Hörbahn unter folgendem Link möglich: https://literaturradiohoerbahn.com/event/anton-g-leitner-verlag-das-gedicht-uwe-kullnick-spricht-mit-anton-leitner-ueber-seinen-verlag-strategie-und-inhalte-verlag-on-stage-live-in-schwabing/