Deutsch-arabischer Lyrik-Salon zu Gast bei »Lyrik im Caveau« in München: Am 19. April stellen Leitner, Steinherr und EL-Auwad ihre zweisprachigen Lyrikbände vor

Veranstaltet den deutsch-arabischen Lyrik-Salon: Fouad EL-Auwad. (Foto: Anton G. Leitner, aufgenommen 2016 während der Lyrik-Salon-Lesung in Aachen)

Eine echte Institution ist er längst, der deutsch-arabische Lyrik-Salon, ins Leben gerufen vom in Damaskus geborenen Aachener Dichter, Übersetzer und Publizisten Fouad EL-Auwad, der seit bald 40 Jahren in Deutschland beheimatet ist und mit seinem Salon, den er in der Bundesrepublik ebenso ausrichtet wie im arabischen Raum, einen Beitrag zur Völkerverständigung, zum Austausch der Kulturen leisten will.

Ebenfalls schon lange etabliert und von gutem Ruf: Die Lesereihe »Lyrik im Caveau«, ausgerichtet von Jürgen Bulla und Johan De Blank, und dies inzwischen schon seit Jahren in Nicolai Sarafovs irrsinnig gemütlichem »Institut für Bagonalistik« (Görrestraße 32, München).

Am Freitag, 19. April 2024, nun gastiert der deutsch-arabische Lyriksalon bei »Lyrik im Caveau«, und ab 20 Uhr stellen Ludwig Steinherr, Anton G. Leitner sowie EL-Auwad selbst ihre kürzlich in der Edition Lyrik-Salon erschienenen zweisprachigen Lyrikbände vor, die jeweils auch ein Best-of ihrer bisherigen, durchaus umfangreichen Werken darstellen. Das ganz Besondere an diesem Event nun ist zudem: Auf Deutsch und Arabisch schweben dann Verse durch den Raum.

Die Eckdaten im Überblick – zur Veranstaltung und den Büchern

Deutsch-arabischer Lyrik-Salon bei »Lyrik im Caveau« in München
Freitag, 19.04.2024
ab 20 Uhr
»Institut für Bagonalistik« (Görrestraße 32, München)
Es lesen: Fouwad EL-Auwad, Ludwig Steinherr, Anton G. Leitner
Zweisprachiger Vortrag
Einführung: Jürgen Bulla
Zum Download gibt’s den Veranstaltungsflyer hier als PDF und hier als JPG



Anton G. Leitner
Wohin die Reise gehen könnte
Deutsch und Arabisch
Herausgegeben und übersetzt von Fouad EL-Auwad
Edition Lyrik-Salon 2023
ISBN: 978-375-7815-50-9, 70 S., 12,90 €



Ludwig Steinherr
An diesem Fluss leben wir
Deutsch und Arabisch
Herausgegeben und übersetzt von Fouad EL-Auwad
Edition Lyrik-Salon 2023
ISBN: 978-375-7861-61-2, 72 S., 12,90 €



Fouad EL-Auwad
der wein quasselt in den gläsern
Deutsch und Arabisch
Übersetzt vom Autor selbst
Edition Lyrik-Salon 2023
ISBN: 978-375-8302-19-0, 76 S., 12,99 €



Doppelpräsentation im Münchner Lyrik Kabinett am 29. November: Premiere von DAS GEDICHT #31 plus Vorstellung von Leitners »Vater, unser See wartet auf dich«

Ein wahrlich prall gefüllter und abwechslungsreicher Poesieabend erwartet die Besucher am Mittwoch, 29. November 2023: Eine Doppelpräsentation gibt’s ab 19 Uhr im Münchner Lyrik Kabinett. Die quasi noch druckwarme neue Ausgabe der buchstarken Jahresschrift DAS GEDICHT wird vorgestellt (Band 31, Gedichte zum Thema »Laut & leise«), dazu präsentiert der DAS GEDICHT-Herausgeber Anton G. Leitner mit »Vater, unser See wartet auf dich« auch seinen jüngsten Soloband.

20 Poetinnen und Poeten lesen ihre Verse aus DAS GEDICHT #31, darunter: Friedrich Ani, Kathrin Niemela und Ludwig Steinherr. Dazu gibt’s auch eine kleine Gesprächsrunde mit den beiden Machern der »Laut & leise«-Nummer, Stammherausgeber Anton G. Leitner und seinem diesjährigen Co-Herausgeber Frank Klötgen (u. a. Poetry-Slam-Urgestein und Ensemblemitglied der legendären Schwabinger »Lach und Schieß«) sowie Uwe-Michael Gutzschhahn, der, wie stets seit 2016, einen thematisch passenden Teil mit Lyrik für Kids kuratiert und beigesteuert hat.

Mit »Vater, unser See wartet auf dich« hat Anton G. Leitner die Trauer um den Tod seines Vaters Anton Josef Leitner, verarbeitet. Hier zeichnet er mit Erinnerungsstücken bewegend und humorvoll ein Portrait des 2021 verstorbenen Vaters, spürt ihrer zeitlebens engen und insbesondere in des Juniors Jugendjahren durchaus reibungsreichen Beziehung nach und zeichnet anekdotenreich ein so zärtliches wie humorvolles Bild des geliebten Seniors – in dem sich zugleich auch ein Stück bundesrepublikanische Zeitgeschichte widerspiegelt.

Angestoßen wird zudem darauf, dass der AGL Verlag, nachdem er 2022 schon mit der Verlagsprämie des Freistaats Bayern und dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet worden war, auch heuer den Deutschen Verlagspreis erhalten hat. (jeh)


Die Informationen zur Festlesung im Überblick:

Doppelpräsentation:
DAS GEDICHT #31: Laut & leise   BUCHPREMIERE
Leitner: Vater, unser See wartet auf dich

Mittwoch, 29. November 2023
19:00 Uhr bis ca. 21:30 Uhr (inkl. Getränkepause)
Einlass ab 18.30 Uhr
Lyrik Kabinett | Amalienstr. 83 a | 80799 München

Eintritt: € 10,- (ermäßigt € 8,-)
Abendkasse, freie Platzwahl (Reservierung erbeten)
Vorverkauf | Reservierung über Anton G. Leitner | DAS GEDICHT
service@dasgedicht.de • Tel. +49 (8153) 952522
www.dasgedicht.de | www.dasgedichtblog.de


Verse voll magischer Kraft und starker Energie

Zur Buchpremiere am Mittwoch, den 29. November 2023 lesen im Münchner Lyrik Kabinett 20 Poetinnen und Poeten ihre Lyrik aus DAS GEDICHT #31 und nutzen dabei das gesamte Klangspektrum zwischen sanftem Flüstern und aufbegehrendem Schreien.

Die Herausgeber Frank Klötgen und Anton G. Leitner sowie Kinderlyrik-Redakteur Uwe-Michael Gutzschhahn gewähren Einblicke in ihre anthologische Werkstatt. Mit ihnen lesen Noha Abdelrassoul (Saarbrücken und Alexandria, EGY), Friedrich Ani (München), Ulrich Johannes Beil (Weilheim), Josef Brustmann (Icking), Jürgen Bulla (München), Georg »Grög« Eggers (München), Frieda Freytag (Dublin, IRL), Heike Haas (München), Jan-Eike Hornauer (München), Julia Kleemayr (Berlin), Anna Münkel (Zankenhausen), Heike Nieder (München), Kathrin Niemela (Passau und Nürnberg), Sabine Schiffner (Köln), Ludwig Steinherr (München), Gabriele Trinckler (München), David Westphal (München).


Erinnerungsstücke und nachgerufene Verse

Anton G. Leitner präsentiert seinen im Frühjahr erschienenen Band Vater, unser See wartet auf dich – »eine lyrische Vater-Sohn-Bilanz in Vers und Miniatur, ein elegisches Trauer- und Verlustjournal einerseits, entwaffnend privat, andererseits auch ein rührend komisches, leserherzerwärmendes Feuerwerk aus filmschnittartig montierten Erinnerungsstücken« (Michael Augustin in Lesart). Mit einer kurzen Einführung von Ulrich Johannes Beil.

Veranstalter: Anton G. Leitner Verlag | DAS GEDICHT

Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München und der Stiftung Lyrik Kabinett


Download-Material zur Veranstaltung (bitte gerne frei verwenden):





Deutsch-arabischer Lyrik-Salon live in Dresden am 25.08. und in Aachen am 01.09. – dazu erschienen: zwei begleitende Anthologien und Solobände von Leitner und Steinherr

Veranstaltet den deutsch-arabischen Lyrik-Salon: Fouad El-Auwad. (Foto: Anton G. Leitner, aufgenommen 2016 während der Lyrik-Salon-Lesung in Aachen)

Eine echte Institution ist er längst, der deutsch-arabische Lyrik-Salon, ins Leben gerufen vom in Damaskus geborenen Aachener Dichter, Übersetzer und Publizisten Fouad EL-Auwad, der seit bald 40 Jahren in Deutschland beheimatet ist und mit seinem Salon, den er in der Bundesrepublik ebenso ausrichtet wie im arabischen Raum, einen Beitrag zur Völkerverständigung, zum Austausch der Kulturen leisten will. Gegenwärtig gibt es gleich eine Fülle von Neuigkeiten von ihm zu verkünden, und da sie allesamt auch DAS GEDICHT betreffen, geben wir sie hier gerne wieder:

Live gibt’s den Lyrik-Salon in wenigen Tagen in Dresden (am Freitag, 25.08.) und in Aachen am (am Freitag, 01.09.), jeweils u. a. mit Anton G. Leitner, Lyriker und DAS GEDICHT Herausgeber, dazu sind frisch zwei begleitende Anthologien herausgekommen. Und als weitere Specials in der Edition Lyrik-Salon sind zudem soeben Solobände von den beiden DAS GEDICHT Gründern Anton G. Leitner und Ludwig Steinherr erschienen (zweisprachige Best-of-Sammlungen, die Übersetzungen ins Arabische hat Fouad El-Auwad besorgt).


Der deutsch-arabische Lyrik-Salon live und die zugehörigen Anthologien

Lyrik & Musik in Dresden
Freitag, 25.08.2023 / ab 19:00 Uhr
Stadtmuseum / Wilsdruffer Straße 2 / 01067 Dresden
Es lesen in Dresden neben Fouad EL-Auwad: Volker Sielaff, Patrick Beck, Anna Hoffmann, Dareen Zakria, Manuela Bibrach, Hussein Nahaba, Christoph Leisten, Anton G. Leitner und Patrick Wilden
Musik: Razgar Karim (Saz)
Die Anthologie zur Veranstaltung: Im Schatten der Tomaten regnet es nicht (Hg. v. Fouad EL-Auwad, Edition Lyrik-Salon 2023, ISBN: 978-375-7823-08-5, 134 S., 14,90 €)

Lyrik & Musik in Aachen
Freitag, 01.09.2023 / ab 19:00 Uhr
Stadtkirche St. Nikolaus / An d. Nikolauskirche 3 / 52062 Aachen
Es lesen in Aachen neben Fouad EL-Auwad: Ilma Rakusa, Patrick Beck, Christoph Leisten, Jürgen Nendza, Monika Littau, Sanaz Zaresani, Hussein Ben Hamzah, Abdulrahman Almajedi, Ulrich Beck, Anton G. Leitner, Hartwig Mauritz und Martin Ebner
Musik: Razgar Karim (Saz)
Die Anthologie zur Veranstaltung: im glas reste von vorgestern (Hg. v. Fouad EL-Auwad, Edition Lyrik-Salon 2023, ISBN: 978-375-4329-98-6, 126 S., 14,90 €)


Die deutsch-arabischen Solo-Bände der Gründer von DAS GEDICHT

Anton G. Leitner
Wohin die Reise gehen könnte
Deutsch und Arabisch
Herausgegeben und übersetzt von Fouad El-Auwad
Edition Lyrik-Salon 2023
ISBN: 978-375-7815-50-9, 70 S., 12,90 €


Ludwig Steinherr
An diesem Fluss leben wir
Deutsch und Arabisch
Herausgegeben und übersetzt von Fouad El-Auwad
Edition Lyrik-Salon 2023
ISBN: 978-375-7861-61-2, 72 S., 12,90 €



Festlesung zum Jubiläum: DAS GEDICHT #30 wird am 8. November im Münchner Lyrik Kabinett vorgestellt

Herausgeber Anton G. Leitner lädt ein zur Jubiläumsfestlesung: Am 8. November wird im Lyrik Kabinett die 30. Ausgabe seiner Jahresschrift DAS GEDICHT präsentiert. Foto: Peter Boerboom (Münsing).

Seit nunmehr drei Jahrzehnten erscheint die buchstarke Jahresschrift DAS GEDICHT – und feiert damit heuer ein stolzes Jubiläum. Ihre 30. Ausgabe wird am Dienstag, 8. November, entsprechend feierlich im Münchner Lyrik Kabinett präsentiert. Sie hat den Titel »offen«, und dieser meint: Die Gedichte können die Offenheit behandeln, sie können aber auch themenfrei sein.

22 Poetinnen und Poeten lesen ihre Poeme aus DAS GEDICHT #30, darunter: Nora Gomringer, Friedrich Ani, Sujata Bhatt und Michael Augustin. Dazu gibt’s auch eine kleine Gesprächsrunde mit den beiden Gründungsherausgebern der Zeitschrift, Anton G. Leitner und Ludwig Steinherr, sowie Uwe-Michael Gutzschhahn, der ihren Kinderlyrik-Teil 2016 initiiert hat und ihn bis heute betreut. Für die Jubiläumsausgabe von DAS GEDICHT wurde der AGL Verlag im September mit der Verlagsprämie des Freistaats Bayern ausgezeichnet, nur wenige Monate zuvor hat er zudem den Deutschen Verlagspreis erhalten. Zu feiern gibt’s also an diesem Jubiläumsfestlungsabend genug – vor allem aber soll die Poesie, soll das lyrische Wort genossen werden.


Die Informationen zur Jubiläums-Premierenlesung, wie im Veranstaltungsflyer enthalten:

30 Jahre DAS GEDICHT
Jubiläumsausgabe #30: »offen«
Poesie-Festlesung zum 30. Geburtstag des Lyrikmagazins
Dienstag, 8. November 2022
19:00 Uhr bis ca. 21:30 Uhr (inkl. Getränkepause)
Einlass ab 18.30 Uhr
Lyrik Kabinett | Amalienstr. 83 a | 80799 München
Eintritt: € 10,- (ermäßigt € 8,-)
Abendkasse, freie Platzwahl
Vorverkauf über Anton G. Leitner | DAS GEDICHT
service@dasgedicht.de • Tel. +49 (8153) 952522
www.dasgedicht.de | www.dasgedichtblog.de

Die buchstarke Jahresschrift DAS GEDICHT wird 30. Seit der ersten Folge ist Anton G. Leitner aus dem oberbayerischen Dorf Weßling der editorische und verlegerische Motor des Projekts, wofür er am 22. Juni 2022 in Leipzig mit dem »Deutschen Verlagspreis« des Bundes ausgezeichnet wurde. Seine Zeitschrift, die seit drei Jahrzehnten ohne jede Unterbrechung erscheint, und vor allem mit Themenheften am Puls der Zeit für Furore sorgt, steht im Jubiläumsjahr 2022, das von Pandemie, Krieg in Europa, Klimawandel und deren Folgen geplagt ist, unter dem Motto »offen«. Es gibt nur wenige Wörter im deutschen Sprachschatz, die eine solche Bedeutungs- und Assoziationsvielfalt aufweisen wie dieses schlichte Eigenschaftswort: Wir alle kennen die offene Rechnung, die offene Wunde, das offene Geheimnis, aber auch offene Grenzen, offene Herzen, möglicherweise sogar offene Beziehungen, ganz zu schweigen von offenen Fragen, die sich im offenen Gespräch mit offenen Freunden vielleicht nicht endgültig beantworten lassen, wohl aber zu einem offenen Ergebnis führen können. Wenn man sich nur öffnet dafür.

Ende September 2022 hat der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, in München bekanntgegeben, dass die Jubiläumsausgabe #30 von DAS GEDICHT mit der »Verlagsprämie des Freistaats Bayern 2022« ausgezeichnet wird.

Zur Premiere der Jubiläumsausgabe DAS GEDICHT #30 am 8. November 2022 im Münchner Lyrik Kabinett feiern, diskutieren und lesen die beiden Gründungsherausgeber der Zeitschrift, Anton G. Leitner und Ludwig Steinherr zusammen mit dem langjährigen Kinderlyrik-Redakteur Uwe-Michael Gutzschhahn. Danach treten weitere Poetinnen und Poeten der Jubiläumsausgabe #30 auf: Nora Gomringer (Bamberg), Friedrich Ani (München), Sujata Bhatt und Michael Augustin (beide Bremen), Frank Klötgen (München), Christoph Leisten (Würselen) und viele andere.

Veranstalter: Anton G. Leitner Verlag | DAS GEDICHT. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München und der Stiftung Lyrik Kabinett.

Bei der Veranstaltung gelten die zu diesem Zeitpunkt aktuellen Pandemieregeln.

Mitwirkende in alphabetischer Reihenfolge:

Friedrich Ani (München)
Michael Augustin (Bremen)
Sujata Bhatt (Bremen)
Josef Brustmann (Icking)
Jürgen Bulla (München)
Andreas H. Drescher (Saarlouis)
Nora Gomringer (Bamberg)
Norbert Göttler (Herbertshausen)
Uwe-Michael Gutzschhahn (München)
Meike Harms (Gilching)
Jan-Eike Hornauer (München)
Frank Klötgen (München)
Anton G. Leitner (Weßling)
Christoph Leisten (Würselen)
Christina Madenach (München)
Birgit Müller-Wieland (München)
Heike Nieder (München)
Sophia Lunra Schnack (Wien)
Ludwig Steinherr (München)
Christoph Leisten (Würselen)
Gabriele Trinckler (München)
David Westphal (München)


Download-Material zur Veranstaltung (bitte gerne frei verwenden):






Zuversicht, in Verse gegossen: Die Reclam-Anthologie »Lichtblicke« von Anton G. Leitner will mit lyrischen Mitteln Mut machen

[erstmals erschienen ist dieser Artikel auf »DAS GEDICHT blog« (am 20. September 2022), von dort ist er übernommen]

eine Buchvorstellung von Jan-Eike Hornauer

Gerade in schwierigen Zeiten braucht es dies: echte Mutmacher. Die Gedichte-Sammlung »Lichtblicke«, jüngst im Reclam-Verlag erschienen, will genau dies sein, ein Mutmacher, ein Zuversichtspender. Anton G. Leitner hat in dieser knapp 130 Seiten starken Hardcover-Anthologie im handlichen Geschenkbuchformat Poeme versammelt, die das Positive herausstellen, ohne kitschig zu sein, die in der Zukunft den Hoffnungsschimmer sehen oder gar eine Wendung ins richtig Glückliche, die auch im Dunklen noch ein Leuchten wahrnehmen oder ihm zumindest mit Humor begegnen.

Von Eichendorff bis Krausser: zeitgenössische Poeme und Klassiker gemischt

Dabei mischt er als Herausgeber klassische Gedichte (etwa von Fontane, Tucholsky, Lasker-Schüler, Rilke, Kaléko, Eichendorff und Wedekind) mit Poemen zeitgenössischer Dichter (wie Helmut Krausser, Matthias Politycki, Dagmar Nick, Meike Harms, Fitzgerald Kusz, Lutz Rathenow, Sabine Schiffner, Ludwig Steinherr und Gerhard Rühm). Für Letztere eine wichtige, aber keineswegs ausschließliche Basis: der ebenfalls von Leitner herausgegebene 29. Band von DAS GEDICHT (»Hoffnung & Aufbruch«).

Irdische und kosmische Natur als Glücksanker

Unterteilt ist die bei Reclam erschiene Hoffnungsanthologie »Lichtblicke« in vier Kapitel: »einfach glücklich«, »ja zum ja«, »vereinzelt sonnig« und »gemeinsam weiter«. In »einfach glücklich stellt sich schnell heraus: Natur und Kosmos sind echte Anker zum Glücklichsein. »was für eine nacht / sei still / die sterne singen!«, heißt es da etwa bei Fitzgerald Kusz. Alfred Lichtenstein besingt die »Mondlandschaft« im gleichnamigen Gedicht. Und Emmy Hennings reimt zum Thema Sternenlicht mit leichter Hand und Seele: »Wie schön ist es in dieser Nacht. / Was hat mich leiselieb geweckt? / Jetzt bin ich glücklich aufgewacht / Und finde mich mit Licht bedeckt.« Bertolt Brecht schwärmt »Vom Schwimmen in Seen und Flüssen«. Xóchil A. Schütz fühlt sich hier pudelwohl: »Im Schmetterlingsland, unter Grillen, Libellen / Am See / an einsamen Stellen«. Und Arno Holz schwärmt: »Schönes, grünes, weiches Gras. / Drin liege ich. / Mitten zwischen Butterblumen!«

Der Mensch in seinem Habitat, der Zivilisation: wehmuts- und hoffnungsvoll

Um das menschliche Leben an sich und in Resonanz zu Zivilisation sowie Gesellschaft dreht es sich in »ja zum ja«. Ingeborg Bachmann attestiert hier eine neue Alltäglichkeit: »Der Held / bleibt den Kämpfen fern.« Ludwig Steinherr sieht sich im städtischen Umfeld um und fordert: »Wir gegen das Nichts!« Dabei ist er sich sicher, »wir könnten eine Menge Spaß haben«, wenn man es nur spielerisch genug angeht, bei ihm heißt das hier: »als Baseballteam«.

Ein Rezept zum »Nicht müde werden« verrät Hilde Domin. Matthias Kröner schlägt die Brücke zum ersten Kapitel und rettet Natur in der Zivilisation (konkret befördert er Fliegen sanft aus seinen Wohnräumen in die Freiheit und sichert sich so, wie er augenzwinkernd berichtet, deren aufrichtige Dankbarkeit). Philip Saß beschreibt gar humorvoll das Zusammentreffen mit einer andren Zivilisation in Reim und Rhythmus, nämlich eine gar nicht mal so unangenehme Entführung durch Außerirdische. Hans Magnus Enzensberger sieht sich selber als »Der Fliegende Robert« und somit – so münzt er den Mythos auf sich um – mit einfachsten Mitteln aufs Wundervollste der niederdückenden Welt enthoben.

Doch auch die Wehmut kommt hier nicht zu kurz, und zwar diejenige, die auch etwas Tröstliches in sich birgt. Sie wird behandelt etwa von Johann Wolfgang Goethe in »Trost in Tränen«, von Theodor Fontane in »Überlass es der Zeit« und Matthias Politycki in seinem auch gleich mit »Wehmut« überschriebenen Poem. Daraufhin verbreiten Gerhard Rühm, in sprachspielerischer Manier, und Friedrich Schiller, im hohen und pathetischen Ton, Hoffnung. Und Jürgen Bulla unterstreicht: »zu dieser Zuversicht / da wolln wir wieder hin«. Was kann dabei helfen? Lustvoll »Wolliges«, wie bei Anna Breitenbach (was auch heißt: nie die Lust an Sprache und niemals den Faden verlieren), und die richtigen Schwerpunkte im Leben setzen, wie bei Alfons Schweiggert, der darauf hinweist, welcher Wunsch in keiner Bucket List enthalten ist: »Bevor ich sterbe, will ich ein neues Smartphone kaufen.«

Die Dinge einfach mal anders betrachten: der Misthaufen als Aussichtsplattform

Im dritten Kapitel (»vereinzelt sonnig«) zieht sich der Himmel ordentlich zu. Doch dabei zeigt sich auch: Ins Düstre stechen auch immer Lichtblicke hinein – und sie geben Hoffnung. Zudem, so wird klar, hilft es, der Misere mit Humor zu begegnen. Ein gutes Beispiel für all dies ist das »Trostgedicht« von Michael Augustin: »Je höher / dein Misthaufen // desto besser / die Aussicht«.

Und tierisch fröhlich sprachfehlernutzend rät Meike Harms in ihrem Langgedicht »im Namen des Frohsinns« dies: »Fink Positive«! Mit großem Ernst assistiert hier Christoph Kleinhubbert, der ein Ende der »Austernzeit« anmahnt, er kommt zu folgendem Resümee: »Die Zeit der Umarmungen ist nicht vorbei / Willst du das Licht sehen stell dich ans Fenster / Soll dein Herz weiter schlagen muss du furchtlos sein«. Wie man selbst der »Diagnise Krebs« noch eine heitere Seite abgewinnen kann, macht Robert Gernhardt vor. Und bei Erika Burkart findet ein Mann Trost darin, einen Baum zu pflanzen – denn er hinterlässt so etwas, das ihn selbst überdauert.

Tiefe Verbundenheit und romantische Gefühle – ein Wir für die Zukunft

Um die Verbundenheit, die Liebe zwischen zwei Menschen, um ein Wir für die Zukunft geht es in »gemeinsam weiter«, dem vierten und letzten Kapitel der »Lichtblicke«. Die besondere Beziehung zwischen Elternteil und Kind besingen in sanfter Freude Sabine Schiffner in »meine mutter und ich«, Martina Wied in »Der Nährvater« und Matthias Kröner, der sich entzückt und tief bewegt zeigt von der »Freude, / wenn du am Morgen zu mir ins Bett schlüpfst / und mir zeigst, / wie quietschvergnügt / Tage anfangen / können.«

Dass diese Verbundenheit auch im erwachsenen Alter noch gilt (oder gelten kann), zeigt sich bei Erich Kästner. In »Stiller Besuch« kommuniziert er gar nicht mit der Mutter, die in der kurzen Zeit bei ihm vollauf damit beschäftigt ist, Ansichtskarten zu schreiben. Doch die Nähe ist da, die Vertrautheit – und sie ist das Schöne. Eine Generation weiter greift Klára Hůrková aus, sie blickt auf den Enkel und mit ihm in die Zukunft: »Er schaut aus dem Fenster / in unser Nachher.« Und sie ist sich sicher: »Er nimmt uns mit in ferne Länder, / die wir nicht besuchen werden.« Auf die Kraft von Freundschaft und Völkerverständigung zwischen uns, die wir doch alle Menschen sind, setzt Salean A. Maiwald in ihrem »Verwandt«.

Und natürlich darf auch die romantische Liebe nicht fehlen, die in der ewigen Flüchtigkeit einer Nacht oder auch dem real dauerhaften Bei- und Zusammensein Ausdruck findet. Ihr widmen sich etwa Gabriele von Baumberg in »Morgenkuss nach dem Ball«, der Herausgeber Anton G. Leitner in »My Fair Lady«, August Stramm in »Blüte« und Arno Holz, der jubi- und tiriliert: »Und es war keine Welt mehr, / nichts, nichts, nichts, // es war nur noch Sonne, nur noch Sonne, // so schön warst du.«

Auf diesen Aufbruch folgt der Rückzug, der hier jedoch niemals ein finaler sein kann. So wird Uwe-Michael Gutzschhahn durch das Auffinden eines zwiefach mitgewaschenen Zettels die Sehnsucht nach einer Unbekannten und wohl auch Unauffindbaren geweckt. Und Corona wird zum Thema, romantisch bei Hellmuth Opitz, wo der Rückzug ins Zweisamprivate die ruhende Liebe wieder lebendig werden lässt, denn nun hat man Zeit, kümmert sich wieder umeinander, und es gilt ja schließlich: »Lieben ist ein Tu-Wort.« Bei Tamara Štajner träumt sich ein altes Ehepaar fort von Intensivstation und Lungenspülung, hin zu einem Neuanfang unter Kirschbäumen. Friedrich Rückert sehnt sich danach, dass geliebte Verstorbene doch noch da sind – und findet in der eigenen Fantasie Trost. Und Wolf-Dieter Grengel weiß, am Ende des Lebens, da muss man die guten Vorsätze doch ernst nehmen, und gemeinsam mit seiner Frau macht er dies: »Wir teilen uns den Himmel auf«.

Die Eckdaten zum Buch:

Lichtblicke
Gedichte, die Mut machen
Hrsg. von Anton G. Leitner
Hardcover im handl. Geschenkbuchformat
128 S., 12,00 Euro
ISBN 978-3-15-011377-6

Waschzettel zum Buch als PDF: https://dasgedichtblog.de/wp-content/uploads/2022/09/Leitner-AntonG_Lichtblicke-Gedichte-die-Mut-machen_Reclam_Waschzettel.pdf

Umschlag als PDF: https://dasgedichtblog.de/wp-content/uploads/2022/09/Lichtblicke_Anton-G-Leitner_Reclam_Umschlag.pdf

Bestellung im Reclam-Verlagsshop oder über jede Buchhandlung; hier geht’s zur entsprechenden Webseite bei Reclam: https://www.reclam.de/detail/978-3-15-011377-6/Lichtblicke

»… wenn du mich lässt«: zeitgenössische Gedichte zum ewigen Thema der Liebe bei Reclam erschienen

[erstmals erschienen ist dieser Artikel auf »DAS GEDICHT blog« (am 30. April 2021), von dort ist er übernommen]

eine kleine Buchvorstellung von Jan-Eike Hornauer Unter dem Titel »Gedichte für alle Liebeslagen« ist mitten im Corona-Lockdown, also in einer Zeit der Distanz, ein handliches Kompendium herausgekommen, das von inniger Nähe schwärmt, jedoch auch von den komischen und schwierigen Seiten der romantischen Liebe zu berichten weiß. Als Hardcover im kleinen Format (etwa A6) und durch die Verse von 88 zeitgenössischen Poetinnen und Poeten, die in ihm zu finden sind, ist es – auch langfristig – für die Position eines All- und Festtagsbegleiters prädestiniert. Eine wesentliche Basis dieses Auswahlbands bildete für Herausgeber Anton G. Leitner die aktuelle Ausgabe seiner Zeitschrift DAS GEDICHT. Unter dem Titel »Die Wiederentdeckung der Liebe« widmet sich die »hochkarätige Anthologie«, wie Alexander Altmann im Kultur-Teil des Münchner Merkur über DAS GEDICHT 28 urteilt, dem Paar-Romantischen und Platonisch-Hingebungsvollen – was laut Altmann ein »großes, lang anhaltendes und immer wiederkehrendes Lesevergnügen« verursacht.

Ein Geschenkbuch in vier Akten – brennende und bleibende Liebe

Die als Ge- und Verschenkband aufgemachte Reclam-Anthologie ist in vier Akte (was in diesem Kontext durchaus auch augenzwinkernd doppeldeutig verstanden werden kann) aufgeteilt: »Liebe kommt«, »Liebe brennt«, »Liebe geht«, »Liebe bleibt«.

Das Spielerische, aber auch das Drängende und Körperliche der hervorbrechenden Liebe wird bereits im Opener deutlich, Sprachartist Alex Dreppec fordert hier: »Werde tatsächlich tätlich. / […] Schmore in des Anderen Saft.« Und Altmeister Gerhard Rühm jagt kurz darauf, ebenfalls sprachverspielt und drängend, einen Feuersalamander. Ingo Müller hingegen bringt das Romantisch-Zarte im scheinbar Alltäglichen eines Klassenfestes am Juli-Abend in Verse, und bei Lutz Rathenow zeigt sich die verheißungsvolle Liebe ganz klassisch im Paartanz, hier dem Bossa Nova (wer sonst sollte auch schuld sein?), ebenfalls ein klassisches Stimmungsbild verarbeitet der Niederländer Hans Wap, der die Glut der untergehenden Sonne mit einer sich Bahn brechenden heißen Liebe und Begierde verbindet: »Die Sonne stand tief, als ich sie zum ersten Mal sah / […] ich war Feuer und Flamme« Als Meister des Entdeckens der Poesie im Alltäglichen, des Großen im Kleinen und umgekehrt zeigt sich zudem wieder einmal Karsten Paul. Er formuliert, bezogen auf einen warmen Oktobertag in der Fußgängerzone: »da machten wir die Äuglein klein / im grellen Licht der Erkenntnis / und ich kaufte uns Zitroneneis«.

Ein gerade bei einer durch einen Vollbayern edierten Sammlung freilich auch zu erwähnender Aspekt ist, dass Religion und die Sehnsucht nach Genuss, hier nach Erotik, sich nicht gegenseitig ausschließen. Dies zeigen etwa die Gedichte »eva« (Raoul Schrott) und »Klosterurlaub« (Kerstin Hensel). Doch ganz klar bleibt letztlich: Neben der Begierde steht die Unsicherheit – man will viel, aber nur, um den zart bittenden Schlussvers von Ilona Kischa zu zitieren: »wenn du mich lässt«.

»Ick setz da doch nich nackicht vor de Türe«

Heißer wird es, logisch, im Kapitel der brennenden Liebe – wobei diese Liebe durchaus auch eine kurze oder nur situativ lodernde sein kann, wie etwa in Gabriele Trincklers Sonett, das herrlich an Tucholsky, Kästner, Kaléko denken und die Berlinerin (die schon lange im bayerischen Exil lebt) frei Schnauze sagen lässt, was am Ende einer ersten – nun ja, Liebsnacht? zumindest bei ihrem lyrischen Ich Sache ist: »Na, wenn de schon ma da bist, bleibste halt. / Ick setz da doch nich nackicht vor de Türe. […] // Wir könn uns jut vertrajen, wir zwee beeden. / Son Schäferstündchen dauert nur ne Nacht. / Zabrich dir nichn Kopp, hör uff zu reden! / Die Zeit vajeht viel schnella als jedacht. […] // und jetzt komm her! Wir werdn det schon wuppen!«

Sicher kein Zufall: Auf die andre Seite des Blattes wurde mein eigenes Sonett gestellt, das ebenfalls die Erotik behandelt, aber die vertraute und zutrauliche und nur im sexuellen Sinne gespannte Stimmung szenisch fasst. In Stein gehauene Fleischlichkeit gibt’s dann direkt daneben bei Norbert Göttler, der eine Aphroditenstatue zu sinnlichem Leben erweckt, und Uwe-Michael Gutzschhahn sowie Manfred Chobot packen »die gelegenheit beim schopf«, um das Gefühl von einem »Liebesgedicht« auch in den Alltag zu retten. Sie wissen, es braucht dazu kein »Alltägliches Hymnensingen« (so der Titel von Marina Maggios Gedicht), wichtig aber bleibt »Mein Atem auf deiner Blöße« (mit diesen Worten ist Andreas Kirns Beitrag überschrieben), so dass es schließlich »wütet im Unten im Unten« (wie es bei David Westphal steht) und immer wieder heißt: »Wir // spitzen die Nacht an« (bei Babette Werth).

»zwischen uns keimt schnell etwas auf«

Wie man sich ganz gesittet in einer Tanzstunde näherkommt, beschreibt Jan Wagner aus schmunzelnder Distanz zum Auftakt des dritten Akts. Und im Gedicht »Meine große Schwester« führt Sujata Bhatt anhand des alten Bildes von Blütenblätterrupfspiel »Er liebt mich, er liebt mich nicht …« vor, wie bestimmend und doch auch wieder flüchtig sich das große Verliebtsein gestalten kann. Die heimliche und aufrichtige Verehrung in der anonymen Großstadt nimmt sich Siegfried Völlger vor. Und Syna Saïs schließt die Corona-Thematik mit den Fieberkurven der Liebe kurz – dabei findet sie eine (zeitweilige) Distanz gar nicht so schlecht: »es ist gut dass wir uns nicht berühren dürfen [/] das könnte was übertragen / was entzünden [/] zwischen uns keimt schnell etwas auf [//] es ist gut dass wir nicht mehr reisen können [/] zusammen in ein risikogebiet unserer seelen«.

Thomas Hald sehnt sich nach mehr, kann aber nur vereinzelt liegengelassene Gegenstände seiner Dauergeliebten eng bei sich halten. Und Said schwärmt: »ich erinnere mich / an deine nacktheit / an das morgenlicht« Und er bedauert: »nirgends ein nachmittag / für unsere küsse«.

Im sehnsuchtsvollen Rückblick verfangen sind die Verse von Wolfgang Oppler und Volker Maaßen (der im vergangenen Jahr verstorben ist und uns so noch Abschiedsgruß mit auf den Weg gibt). Sandra Blume arbeitet im poetisch-zart gemalten Bild »Philemon & Baucis vom Meileshof« eine innige Beziehung, eine glückliche Ehe nach, für die am Ende gilt, dass quasi nichts bleibt – und damit alles: »Sie konnten nichts mitnehmen. / Nur jeden einzelnen genossenen Tag.«

»Ich brauche deine Hand auf meiner«

Wie es sich anfühlt, wenn die Liebe bleibt, macht eingangs des vierten Akts der Herausgeber selbst klar – mit Versen für seine Frau Felizitas, die wahrlich nicht neu sind, aber immer noch gültig (wie jeder weiß, der die beiden mal zusammen erlebt hat) und gerade deshalb hier richtig. Ja, Anton G. Leitner dreht immer noch seine »Kleine Welt Runde mit F.« – und das ist schön und gut so. Von inniger Hingabe geprägt zeigt sich zudem Helmut Kraussers Sonett, das anhebt mit: »Ich brauche deine Hand auf meiner«. Und zu diesem Schluss führt: »Was an mir einzig ist, bist du.« Ludwig Steinherr baut in »AugenPaare« das Motiv des Versinkens in des Andren Augen hingebungsvoll aus. Und Christophe Fricker gelingt es, die tiefe, unauflösliche Verbundenheit nach jahrzehntelangem geglücktem Paarsein zu beschreiben: »Ich bin nachts aufgewacht und wusste nicht – / Und wusste lange noch nicht – wer ich war, / Bis da der Atem war, in dem ich lag«.

Ja, »die Schließung der platonischen Akademie« (so Ulrich Johannes Beil in »Die Idee von dir in mir«), sie kann in ein langanhaltendes Glück führen, mit einem schalk- und lustvollen »Nachglühen« wie bei Hellmuth Opitz. Das ist gut zu wissen. Und sehr schön zu lesen. 

 

Die Eckdaten zum Buch:

Gedichte für alle Liebeslagen
Herausgegeben von Anton G. Leitner
Philipp Reclam jun. Verlag, Stuttgart, März 2021
Hardcover im Format der Universalbibliothek
135 Seiten, 10,00 €
ISBN 978-3-15-011315-8  


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